Radon ist geruchlos, geschmacklos und farblos. Radon wurde bereits 1988 von der WHO als kanzerogen eingestuft, wie Tabakrauch und Asbest. Radon gibt es schon immer und wird es immer geben. Aber was genau ist dieses Radon und wie kann man sich davor schützen? Das besprechen wir in der aktuellen Folge mit unserer Expertin Valeria Gruber.
Folge 007 – Radon: Der strahlende Übeltäter im Eigenheim
Das radioaktive Edelgas Radon ist die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Österreich. Ungefähr 10% der Lungenkrebstoten werden durch Radon verursacht. Jährlich sterben sogar mehr Menschen durch Radon als im Straßenverkehr. Trotzdem gibt die Mehrheit der befragten Bevölkerung an, nichts über Radon zu wissen.
Es wird viel getan, um die Verkehrstoten zu reduzieren, und genauso ist es wichtig, auch etwas gegen das Radon zu unternehmen. Deswegen gibt es die Fachstelle für Radon, ihr Motto ist: Informieren - Messen – Handeln!
Radon ist überall, es entsteht aus Uran, das im Boden vorkommt. Normalerweise verflüchtigt sich Radon in der Luft. Zum Problem wird es erst, wenn es über Ritze oder Undichtheiten in Gebäude eintritt und sich dort anreichert. Bei hohen Konzentrationen kann sich das negativ auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Radon und seine ebenfalls radioaktiven Folgeprodukte werden eingeatmet. Diese Strahlung kann Zellen im Lungengewebe schädigen und so zu Lungenkrebs führen.

Die durchschnittliche jährliche Strahlenbelastung der österreichischen Bevölkerung beträgt ca. 6 Millisievert. Hierbei macht das Einatmen von Radon mit 50% den Großteil der Strahlenbelastung aus. Im Vergleich dazu stellen Strahlen durch den Tschernobylunfall und Kernwaffenversuche nur 0,16% dar.
Die beste Methode, sich vor Radon zu schützen, ist, sich zu informieren. Hierzu bietet die Fachstelle für Radon einiges an Materialien und auch Veranstaltungen. Um herauszufinden, ob die Radon-Belastung bei mir zuhause gefährlich ist, muss gemessen werden. Diese Messung ist günstig und unkompliziert: Radon-Messgeräte geben Auskunft darüber, wie hoch die Konzentration ist. Sollte sich diese Konzentration in einem kritischen Bereich befinden, geht es ans Handeln. Hier beruhigt unsere Expertin: es muss nicht das Haus abgerissen werden, oft reicht es, Risse oder Undichtheiten im Fundament ausfindig zu machen und zu verschließen. Weitere Maßnahmen sind Radon-Brunnen oder eine Lüftungsanlage.
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Aktualisiert: 11.02.2025