Gelsen-Monitoring-Programme
Österreichweites Monitoring zur Erfassung gebietsfremder Gelsenarten
Gebietsfremde Gelsenarten (Stechmücken) treten in Europa vermehrt in Erscheinung. Vor allem durch den globalen Gütertransport werden Gelsen in neue Gebiete gebracht; bei passenden klimatischen Bedingungen können sich neue Populationen etablieren. Gebietsfremde Gelsenarten können „invasive Arten“ sein, wenn sie nachweislich zu Veränderungen in der Struktur und Zusammensetzung von Ökosystemen führen, sich nachteilig auf die Ökosystemleistungen, die menschliche Wirtschaft und das Wohlbefinden auswirken. Im Fall von gebietsfremden Gelsenarten besteht im Besonderen die Gefahr, dass diese Arten auch exotische Krankheitserreger verbreiten könnten.
An über 50 Standorten in ganz Österreich stellen wir in Kooperation mit den Landessanitätsdirektionen jährlich Ovitraps („Eigelegefallen“) auf, hauptsächlich in urbanen oder suburbanen Gebieten sowie an Orten, an denen gebietsfremde Arten in das Land eingeschleppt werden können (z. B. Autobahnraststätten). An jedem Standort werden mehrere Fallen an möglichst ruhigen Stellen, die schattig und feucht sind (z. B. in Büschen), aufgestellt. Die Fallen werden von Mai bis Oktober wöchentlich kontrolliert und auf Gelseneier untersucht.
Ovitrap-Monitoring gebietsfremder Gelsenarten in Österreich: Jahresbericht 2024
Ovitrap-Monitoring gebietsfremder Gelsenarten in Österreich: Jahresbericht 2023
Ovitrap-Monitoring gebietsfremder Gelsenarten in Österreich: Jahresbericht 2022
Ovitrap-Monitoring gebietsfremder Gelsenarten in Österreich: Jahresbericht 2021
One-Health Überwachung und Monitoring von Vektoren auf Krankheitserreger
Zecken und Stechmücken können als Vektoren Infektionskrankheiten übertragen. Im Projekt SURVector bauen wir ein bundesweites Stechmücken-Monitoring und Zecken-Monitoring auf. Ziel des Projekts ist es, eine One-Health Überwachung für neu auftretende Krankheitserreger einzurichten, in welcher Vektoren gesammelt und auf relevante Krankheitserreger untersucht werden.
Im Mittelpunkt dieses Projekts stehen unter anderem durch Stechmücken übertragene West-Nil-Viren. Die Aktivitäten im Rahmen des Projekts umfassen die österreichweite Sammlung und Beprobung von Vektoren (Krankheitsüberträger), die Artenbestimmung und das Erregerscreening, den Ausbau von Kapazitäten in den Labors und den Aufbau einer nationalen Vektorendatenbank für eine gemeinsame Nutzung von Vektordaten. Dadurch sollen Einträge neuer Vektorarten und neuer Krankheitserreger nach Österreich früher erkannt und die geographische Ausbreitung von Vektoren und Erregern, die bereits im Land vorkommen, kontinuierlich überwacht werden.
Gelsen-Monitoring-Programm am Flughafen Wien-Schwechat
Seit 2018 wird von der AGES am Flughafen Wien-Schwechat ein Gelsen-Monitoring-Programm durchgeführt, da Flughäfen wie auch Häfen einen möglichen Eingangspunkt („Point of entry“) für gebietsfremde Gelsen darstellen. Es wird daher unter anderem von dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) als auch der World Health Organization (WHO) empfohlen, Stechmücken-Monitoring Programme an Flughäfen durchzuführen. Durch diese Programme kann erfasst werden, ob exotische Stechmückenarten eingeschleppt werden. Gegebenenfalls können somit rasch Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um ein weiteres Ausbreiten dieser Arten zu verhindern. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei der asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), die sich in den letzten Jahren bereits massiv in Europa ausbreiten konnte und ein potentieller Vektor für eine Vielzahl an Krankheitserregern ist.
Aktualisiert: 31.07.2025