Pflanz- und Saatgutuntersuchungen

Unser Institut für Saat- und Pflanzgut, Pflanzenschutzdienst und Bienen bietet Untersuchungen zur Bewertung der Saat- und Kartoffelpflanzgutqualität sowie der physikalischen Zusammensetzung von Ernteprodukten an. Folgende Kriterien werden hierzu herangezogen:

  • Arten- und Sortenreinheit
  • Gesundheitszustand
  • Keimfähigkeit
  • Gefährliche Beimengungen
  • Gentechnisch veränderte Organismen
  • Anbau- und Vermehrungsfähigkeit

Unser Untersuchungsprogramm nimmt neben den klassischen Qualitätskriterien für Saatgut besonders Rücksicht auf die Bewertung und Begutachtung von nachhaltig ökologisch wirkenden Qualitätskriterien.

Abgesehen vom Screeningtest Untersuchung des Gebrauchswertes von Saatgut, werden alle Untersuchungen gemäß dem Leistungskatalog des Tarifes durchgeführt. Als Prüfstelle (ISTA sowie nationale Akkreditierung durch die Akkreditierung Austria nach ISO/IEC 17025) mit der Identifikationsnummer 0452 wenden wir akkreditierte Methoden an und berichten die Untersuchungsergebnisse. Der aktuell gültige Akkreditierungsumfang ist unter https://akkreditierung-austria.gv.at abrufbar.

Auf der Seite des Bundesamtes für Ernährungssicherheit finden Sie aktuelle Formulare zur Antragstellung, für Meldungen sowie zur Einsendung von Proben.

Häufig gestellte Fragen zu Saatgutuntersuchungen

  • Verhinderung von Epidemien
  • Vermeidung der Verschleppung von Krankheiten
  • Verminderte Einschleppung von anderen Pflanzenarten
  • Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln
  • Verbesserte Keimfähigkeiten und Jungpflanzenentwicklung
  • Beitrag zu einem ökonomischen und ökologischen Pflanzenbau
  • Beitrag zu einer hochwertigen Ernte und hochwertigem Futtermittel
  • Screeningtest zur Überprüfung von Anbautauglichkeit und Qualitätsbeschaffenheit
  • Schützt vor wirtschaftlichen Schäden durch schlechten Feldaufgang, hohen Unkrautbesatz und starkes Auftreten von Saatgutkrankheiten
  • Verhindert die Verseuchung von Böden durch Unkrautsamen und Krankheitserreger
  • Spart somit hohe Folgekosten über mehrere Jahre
  • Wird nur für bestimmte Kulturarten angeboten
  • Getreide:
    • Weizen
    • Roggen
    • Durumweizen
    • Gerste
    • Triticale
    • Hafer
    • Dinkel
    • Einkorn
    • Emmer
    • Weitere Getreidearten auf Anfrage
  • Buchweizen und Rispenhirse
  • Großsamige Leguminosen:
    • Körner- und Futtererbse sowie Kichererbse
    • Ackerbohne
    • Wicke
    • Berg- und Tellerlinse
Kulturart Inkludierte Untersuchungen
Gerste R, B, TKM, KF, STREIFEN
Weizen, Roggen, Triticale, Dinkel, Einkorn, Emmer, Durum R, B, TKM, KF, STEIN
Hafer R, B, TKM, KF
Ackerbohne R, B, TKM, KF, ASCO
Kichererbse, Futter-/ Körnererbse, Wicke, Saatplatterbse R, B, TKM, KF, ASCO, FUS
Buchweizen R, B, TKM, KF


Legende:

R: Ermittlung des Anteils an reinen Samen in Prozent, getrennt von anderen Samen und Bruch, Spreu, Schalen, Exkrementen, toten/lebenden Käfern usw.

B: Erhebung von Unkrautsamen, anderen Kultursamen und gefährlichen Verunreinigungen (z. B. Mutterkorn) in Stück

TKM: Tausendkornmasse

KF: Keimfähigkeit/ Triebkraft unter erschwerten, feldnahen Keimbedingungen

STREIFEN: Streifenkrankheit der Gerste (Drechslera graminea)

STEIN: Steinbrand (Tilletia spp., Urocystis occulta)

ASCO: Brennfleckenkrankheit (Ascochyta spp.)

FUS: Fusarium spp.

Nein, die Gebrauchswertprüfung dient lediglich dem Zweck der Auskunft über die Anbautauglichkeit von eigenem Saatgut. Die Ergebnisse, welche in einem Prüfbericht zusammengefasst werden, sind kein Anerkennungsbescheid. Weitere Informationen zur Saatgutzertifizierung finden Sie hier.

Die Probe muss:

  • Gut verschlossen sein (z. B. Tasche, Schuhkarton….)
  • Der Probenbegleitschein darf sich nicht direkt im Probengefäß befinden, sondern kann z. B. ins Paket zur Probe beigelegt werden
  • Die Einsendemenge (ca. 1kg bzw. 1/2kg) sollte berücksichtigt werden, da sonst keine ordentliche Untersuchung garantiert werden kann
  • Keine Mehlsackerl als Probensackerl verwenden (kann die Steinbranduntersuchung beeinflussen)
  • Keine Spritzmittelkartons als Überbehältnis verwenden (kann auch die Untersuchungen beeinflussen)

Die Probe kann vor Ort abgegeben oder per Post an folgende Adresse versandt werden:

AGES GmbH
Institut für Saat- und Pflanzgut, Pflanzenschutzdienst und Bienen
Spargelfeldstraße 191
1220 Wien

Die aktuelle Preisliste finden Sie in den Downloads am Ende der Seite.

Nein, es kann nur eine „reine“ Kulturart pro eingesandter Probe untersucht werden, keine Gemenge oder Gemische.

Nein, wir verkaufen kein Saatgut.

In der Bio-Saatgutdatenbank werden sämtliche für den Biolandbau zugelassene Saatgutpartien veröffentlicht.

Ja, durch

  • Sporenabrieb auf Oberflächen
  • Übertragung von Steinbrandsporen über alle Maschinen, mit denen sie in Berührung kommen (z. B. Mähdrescher, Sämaschine etc.)
  • Häufig durch Lohndrusch
  • Kontamination von ursprünglich gesunder Ware

Reinigbare Geräte, wie Anhänger oder die Sämaschine sollten nach Kontakt mit kontaminiertem Erntegut gründlich gereinigt werden.

Saatgutuntersuchungen

Das Institut für Saat- und Pflanzgut, Pflanzenschutzdienst und Bienen bietet folgende Untersuchungen an:

  • Reinheit (R): Ermittlung des Anteils an reinen Samen in Prozent, getrennt von anderen Samen und Bruch, Spreu, Schalen, Exkrementen, toten/lebenden Käfern usw.
  • Fremdbesatz (B): Erhebung von Unkrautsamen, anderen Kultursamen und gefährlichen Verunreinigungen (z. B. Mutterkorn) in Stück
  • Untersuchung auf Besatz mit Kleeseide (SEIDE)
  • Untersuchung auf Besatz mit Großblättrigem Ampfer (QM)
  • Siebung (S) Siebdurchfall
  • Tausendkornmasse (TKM): Gewicht von Tausend Samen in Gramm
  • Keimfähigkeit (KF): Bestimmung der keimfähigen Samen
  • Triebkraft (TK): Bestimmung der triebkräftigen Pflanzen
  • Echtheit (E) bei Sojabohne, Ackerbohne und Hafer
  • Wassergehalt (W): Feuchtegehalt in Prozent
  • Erucasäuregehaltmessung (ERU)
  • Glucosinolatgehalt (GLUCO)

Des Weiteren bieten wir Prüfungen auf Saatgutkrankheiten und Schädlinge bei folgenden Kulturarten:

Untersuchung Code Kulturarten Makro/Mikro*
Befall mit lebenden Samenkäfern KAE Erbse, Ackerbohne, Gartenbohne Makro
Flugbrand (Ustilago nuda, Ustilago tritici) FLUG Gerste, Weizen Mikro
Steinbrand (Tilletia spp.) STEIN Getreide Mikro
Streifenkrankheit (Drechslera graminea) STREIFEN Gerste Makro
Blatt- und Spelzenbräune/Septoria (Parastagonospora
nodorum
)
SEP Weizen Makro
Schneeschimmel (Microdochium nivale bzw. majus) SCHNEE Getreide Makro
Stängelbrand (Urocystis occulta) STAENG Getreide Mikro
Streifenkrankheit (Pyrenohphora avenae) PYRENO Hafer Makro
Brennfleckenkrankheit (Ascochyta spp.) ASCO Erbse, Ackerbohne, Wicke Makro
Brennfleckenkrankheit (Mycosphaerella pinodes) MYCOS Erbse Makro
Diaporthe phaseolorum (Phomopsis-Komplex) DIA Sojabohne Makro
Fusarium spp. FUS Erbse, Ackerbohne, Zuckerrübe, Lein Makro
Wurzelbrand (Phoma betae) PHOMA Zuckerrübe Mikro
Grauschimmel (Botrytis cinerea) BO_LI Lein Makro
Fusarium lini FUS_LI Lein Makro
Anthracnose (Colletotrichum lini) COL_LI Lein Makro
Stängeldürre (Ascochyta linicola) ASC_LI Lein Makro
Alternaria linicola (Schwärzepilz) A_LINI Lein Makro
Grauschimmel (Botrytis cinerea) BO_HEL Sonnenblume Makro
Alternaria dauci (Schwärzepilz) A_DAUCI Karotte Mikro
Alternaria radicina (Schwärzepilz) A_RADIC Karotte Mikro
Brennfleckenkrankheit (Colletotrichum lindemuthianum) COLLET Bohne Makro
Anthracnose (Colletotrichum spp.) COLL_L Lupine Makro
Hirsebrand (Sphaceloteca destruens) SPHACEL Rispenhirse Mikro

Tabelle Untersuchung Code Kulturarten Makro/Mikro

* Makro: Makroskopisch untersucht werden Krankheiten, die mit freiem Auge erkennbar sind.
Mikro: Mikroskopisch untersucht werden Krankheiten, die ausschließlich unter dem Mikroskop erkennbar sind.

Probenübernahme

Wir bitten Sie jede Probe zusammen mit einem Probebegleitschein (Formular) zu übermitteln und an

Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Institut für Saat- und Pflanzgut, Pflanzenschutzdienst und Bienen
Spargelfeldstraße 191
1220 Wien

zu senden.

Hinweis: Poststücke ohne identifizierbare Absenderin bzw. ohne identifizierbaren Absender und/oder mit sichtbaren Flüssigkeits- oder Ölflecken können aus Sicherheitsgründen nicht entgegengenommen werden.

Um uns einen Auftrag zur Untersuchung von Saatgut-Privatproben zu erteilen, ist es notwendig eine Beschreibung der Probe sowie einen schriftlich ausgefüllten Auftrag beizulegen. Entsprechende Formulare finden Sie am Ende der Seite unter Downloads.

Einsendemenge

Die Einsendemenge ist vom Untersuchungsumfang abhängig. Grundsätzlich gelten folgende Einsendemengen:

  • Getreide und Großsamige Leguminosen: ca. 1 kg
  • Andere Kulturarten: ca. 1/2 kg

Artengemenge

  • Keine gemeinsame Untersuchung z. B. bei Wicken-Roggen-Mischungen möglich
  • Untersuchung von nur einer Kulturart / Probe
  • Bitte um Übermittlung einer „reinen“ Probe je Kulturart

Probenbehältnisse

  • Ungebrauchte Behältnisse z. B. Plastik- und Papiertaschen, Plastikbehälter…
  • Verunreinigung der Behältnisse durch Mehl, Staub etc. vermeiden
  • Keine Mehlsackerl oder Spritzmittelkartons verwenden
  • Sorgfältiges Verschließen der Proben
  • Beschädigungen, Überfüllung sowie Aufplatzen der Proben vermeiden

Untersuchungs- bzw. Prüfberichte

Untersuchungs- bzw. Prüfergebnisse werden grundsätzlich schriftlich mitgeteilt. Mündlich und telefonisch mitgeteilte Ergebnisse bedürfen zu ihrer Gültigkeit der rechtsverbindlichen, schriftlichen Form. Die Onlineübermittlung von Untersuchungsberichten ist bei entsprechender Erfüllung der technischen Voraussetzungen grundsätzlich möglich.

Preise

Die Preise für die jeweilige Untersuchung finden Sie in der Preisliste unter Downloads am Ende der Seite.

Gebrauchswertprüfung

Die Gebrauchswertprüfung ist ein sogenannter Screeningtest und setzt sich aus Untersuchungen zusammen, die eine Gesamtbewertung des Saatgutes hinsichtlich Anbautauglichkeit (Reinheit, Besatz, Keimfähigkeit) und Qualitätsbeschaffenheit (Gesundheitszustand) erlauben.

Die Gebrauchswertprüfung ist für Rohwarenproben der Saatgutwirtschaft und für Proben von Landwirtinnen und Landwirten gedacht. Es wird der Gebrauchswert von Saatgut (Eignung für den Anbau oder für die Aufbereitung) festgestellt. Dabei wird eine, im Vergleich zu akkreditierten Methoden wie im Saatgut-Anerkennungsverfahren, vereinfachte Methodik angewandt.

Vorteile

Durch eine Gebrauchswertprüfung kann eine nachhaltige Verseuchung der Böden durch Unkrautsamen und Krankheitserreger verhindert werden. Dies erspart zudem oftmals hohe Folgekosten.

Sie schützt vor wirtschaftlichen Schäden durch:

  • schlechten Feldaufgang
  • hohen Unkrautbesatz und
  • starkes Auftreten von Saatgutkrankheiten

Kulturarten

Für die folgenden Kulturarten bieten wir eine Gebrauchswertprüfung an:

  • Getreide:
    • Weizen
    • Roggen
    • Durumweizen
    • Gerste
    • Triticale
    • Hafer
    • Dinkel
    • Einkorn
    • Emmer
    • Weitere Getreidearten auf Anfrage
  • Buchweizen und Rispenhirse
  • Großsamige Leguminosen:
    • Körner- und Futtererbse sowie Kichererbse
    • Ackerbohne
    • Wicke
    • Berg- und Tellerlinse

Untersuchungsumfang

Wir bieten Screeningtest mit folgenden Überprüfungen in reduziertem Umfang an:

  • Technische Reinheit (R) und Tausendkornmasse (TKM)
  • Fremdbesatz (B) mit Unkraut- und Kultursamen
  • Keimfähigkeit / Triebkraft (KF) unter erschwerten, feldnahen Keimbedingungen

Zusätzlich wird der Befall mit den wichtigsten Saatgutkrankheiten und Schädlingen je nach Kulturart untersucht:

  • Steinbrand - Tilletia spp., Urocystis occulta (STEIN) bei Weizen, Triticale, Roggen, Einkorn, Emmer, Dinkel und Durumweizen
  • Streifenkrankheit - Drechslera graminea (STREIFEN) bei Gerste
  • Brennfleckenkrankheit - Ascochyta spp. (ASCO) bei Kichererbse, Futter-/ Körnererbse, Ackerbohne und Wicke
  • Fusarium spp. (FUS) bei Kichererbse, Futter-/ Körnererbse und Wicke

Die Prüfdauer liegt zwischen 12 und 21 Tagen.

Beurteilung und Prüfbericht

Bei der Gebrauchswertprüfung werden aufgrund der eingesetzten Screeningtests keine Untersuchungsergebnisse pro Merkmal, sondern eine Gesamtbeurteilung des Saatgutes wie folgt berichtet:

  • das Saatgut ist geeignet - mit Angabe der empfohlenen Aussaatmenge pro Hektar
  • das Saatgut ist geeignet – nach professioneller Aufbereitung (mit Angabe zum Mangel)
  • das Saatgut ist geeignet - nach entsprechender Beizung (mit Angabe zum Krankheitsbefall)
  • das Saatgut ist NICHT geeignet - mit der Angabe des Grundes

Untersuchungs- bzw. Prüfergebnisse werden grundsätzlich schriftlich mitgeteilt. Mündlich und telefonisch mitgeteilte Ergebnisse bedürfen zu ihrer Gültigkeit der rechtsverbindlichen, schriftlichen Form. Die Onlineübermittlung von Untersuchungsberichten ist bei entsprechender Erfüllung der technischen Voraussetzungen grundsätzlich möglich.

Probenübermittlung

Wir bitten Sie, jede Probe zusammen mit einem Probenbegleitschein (Formular) zu übermitteln.

Einsendeadresse:
AGES GmbH
Institut für Saat- und Pflanzgut, Pflanzenschutzdienst und Bienen
Spargelfeldstraße 191
1220 Wien

Hinweis: Poststücke ohne identifizierbare Absenderin bzw. ohne identifizierbaren Absender und/oder mit sichtbaren Flüssigkeits- oder Ölflecken können bei uns aus Sicherheitsgründen nicht entgegengenommen werden.

Einsendemenge

Grundsätzlich gelten als Einsendemenge für Getreide und Großsamige Leguminosen: ca. 1 kg, für andere Kulturarten: ca. 0,5 kg.

Eine Gebrauchswertprüfung wird ausschließlich für sämtliche Getreidearten, Körner- und Futtererbse, Ackerbohne, Wicke,  Berg- und Tellerlinse angeboten.

Preise

Den aktuellen Preis für die Gebrauchswertprüfung entnehmen Sie bitte der aktuellen Preisliste für Saat- und Pflanzgutuntersuchungen in den Downloads am Ende der Seite. 

Als Ihr Ansprechpartner für Saat- und Pflanzgut Untersuchungen stehen wir Ihnen bei Fragen zur Gebrauchswertprüfung gerne zur Verfügung.

Anbaueignung Kartoffel

Für betriebseigene Kartoffeln wird eine Untersuchung auf Anbaueignung angeboten. Diese umfasst zum einen die Untersuchung auf die wichtigsten Viruserkrankungen der Kartoffel, insbesondere das Blattroll- und das Y-Virus. Zusätzlich wird eine visuelle Überprüfung der äußerlich erkennbaren Krankheiten und Schäden der Kartoffel angeboten, welche ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Anbaueignung führen können.

Für die Prüfung ist eine Einsendemenge von zumindest 100 Kartoffel-Knollen erforderlich. Wir bitten Sie, den Proben den ausgefüllten Probenbegleitschein beizulegen. Diesen finden Sie hier.

Einsendeadresse:
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Abteilung Kartoffelprüfung, Mikro- & Molekularbiologie
Wieningerstrasse 8
4020 Linz

Sie können die Probe auch direkt an unserem Standort in Linz abgeben:  

Montag bis Donnerstag von 07:30 - 15:30 und Freitag von 07:30 - 15:00 
oder nach Vereinbarung auch außerhalb der Amtsstunden

Beizstellenzertifizierung

Das europäische Qualitätssicherungssystem ("European Seed Treatment Assurance - ESTA") für die Anwendung von Beizmitteln und den Umgang mit gebeiztem Saatgut wurde von der European Seed Association (ESA) entwickelt.

Das SeedGuard-Zertifizierungssystem stellt sicher, dass vorgegebene Qualitätsstandards umgesetzt werden und stellt ein Gütesiegel für gebeiztes Saatgut im internationalen Saatgutverkehr dar.

Eine Zertifizierung nach dem SeedGuard-System basiert auf der freiwilligen Teilnahme von Saatgutaufbereitungs- und -behandlungsstellen (kurz Beizstellen).

Die AGES GmbH - Zertifizierungsstelle für Produkte bietet, als eine von SeedGuard anerkannte Zertifizierungsstelle, die Überprüfung der Einhaltung der von SeedGuard vorgeschriebenen Qualitätsstandards in Form von Vor-Ort-Audits an.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von SeedGuard.

Gerne stehen wir Ihnen auch unter beizstellenzertifizierung@ages.at bzw. unter +43 (0)50 555 34830 oder +43 (0)50 555 34831 für Nachfragen zur Verfügung.

Saatgutuntersuchungen Auftragserfassung

Hinweis: Das gegenständliche Formular dient der gewerbsmäßigen Nutzung durch Unternehmen (Saatgutunternehmen, Landwirte etc.) und ist nicht für Verbraucherinnen und Verbraucher vorgesehen.

Der Auftraggeber/die Auftraggeberin erklärt sich damit einverstanden, bei Proben- und Postsendungen an uns sichtbare und eindeutig lesbare Absenderinnen-/Absenderangaben auf Briefen/Paketen anzugeben sowie Proben so dicht zu verpacken, dass beim Transport keine Substanzen austreten können. Hinweis: Poststücke ohne identifizierbare Absenderin bzw. ohne identifizierbaren Absender und/oder mit sichtbaren Flüssigkeits- oder Ölflecken können aus Sicherheitsgründen nicht entgegengenommen werden.

Grundsätzlich gelten als Einsendemenge für Getreide und Großsamige Leguminosen: ca. 1 kg, für andere Kulturarten: ca. 0,5 kg.

Eine Gebrauchswertprüfung wird ausschließlich für sämtliche Getreidearten, Körner- und Futtererbse, sowie Ackerbohne angeboten. Folgende Prüfungen sind in diesem Kombi-Paket enthalten: Fremdbesatz mit Unkraut- und Kultursamen, Keimfähigkeit/Triebkraft unter erschwerten, feldnahen Keimbedingungen, Technische Reinheit und Tausendkornmasse, Befall mit den wichtigsten Saatgutkrankheiten und Schädlingen (je nach Kulturart). Auf Basis der Untersuchungsergebnisse erhalten Sie einen Bericht mit Beurteilung der Anbautauglichkeit. Für die Gebrauchswertprüfung ist eine Einsendemenge von 1 kg erforderlich.
 

Saatgutuntersuchungen Formular

Auftragsvermehrung mittels Gewebekultur

Die Zell- und Gewebekultur nutzt die Möglichkeiten, aus Einzelzellen oder Zellverbänden (Geweben) vollständige Pflanzen unter sterilen Bedingungen im Glas (= in vitro) auf speziellen Nährmedien zu regenerieren.

Das Bildungsgewebe von Pflanzen wird Meristem genannt. Meristeme bestehen aus undifferenzierten Zellen, aus denen jede beliebige Zelle einer Pflanze entstehen kann. Dies macht man sich bei der Gewebekultur zu Nutze: Die Meristeme der zu vermehrenden Pflanzen werden aus Spross-Spitzen oder Blattachseln herauspräpariert und auf spezielle Nährmedien aufgebracht; aus ihnen entstehen wiederum neue, gesunde Pflänzchen.

In der Regel sind Meristeme frei von Krankheitserregern und dienen somit zur Gewinnung von gesunden Mutterpflanzen. Bei Bedarf können Pflanzen zusätzlich zum Meristemschnitt zuerst auch mit Wärme, so genannter Thermotherapie oder auch Chemotherapie, behandelt werden, um vorhandene Erreger abzutöten. Mit molekularbiologischen Tests kann untersucht werden, ob noch Erreger vorhanden sind. Dieser Nachweis ist auch für die Gewinnung von pathogen-freiem Pflanz- und Saatgut notwendig.

Unser Angebot

Wir haben langjährige Erfahrung mit In-vitro-Vermehrung von Nutzpflanzen (Kartoffel, Holunder, Knoblauch, Kernobst, Bananen), Gehölzen (Weiden, Elsbeere), Zierpflanzen (Alocasien) und Heilpflanzen (Gelber Enzian, Cyclamen). Auf Basis dieser Erfahrungen können wir folgende Leistungen anbieten:  

  • Methodenentwicklung für die Zell-und Gewebekultur von Pflanzen, für die es noch keine etablierten Methoden gibt
  • Erzeugung von Kleinserien schwierig zu kultivierender Pflanzensorten unter speziell auf die jeweilige Art zugeschnittenen Bedingungen (von der In-Kulturnahme bis zur bewurzelten, im Glashaus akklimatisierten Pflanze)
  • Mikrovermehrung von nicht oder schwer durch Stecklinge vermehrbaren Arten
  • Meristemkultur und Thermo-bzw. Chemotherapie zur Pathogenbefreiung von Pflanzenmaterial (Befreiung von Virus S bei der Kartoffel)
  • Erarbeitung bzw. Optimierung von In-vitro-Kulturprotokollen bis zu Kulturprotokollen zur Abhärtung und Weiterkultivierung der Pflanzen im Glashaus (weitere Informationen finden Sie hier)
  • In-vitro-Langzeiterhaltung von wertvollen Pflanzen ohne Einfluss von Witterung und Infektionsdruck durch Schaderreger (Erhaltung genetischer Ressourcen)

Zahlreiche Nutz- und Zierpflanzen unterliegen dem Washingtoner Artenschutzabkommen. Das bedeutet, der Handel mit ihnen ist stark eingeschränkt bzw. verboten. Die Vermehrung durch Zell-und Gewebekultur dient daher auch als Herkunftsnachweis, dass die auf diese Weise gewonnenen Pflanzen nicht aus Wildbeständen entnommen wurden und damit im Einklang zu den internationalen Artenschutzregelungen produziert wurden.

Überdies können auf diese Weise gefährdete Pflanzenarten erhalten werden, die sich durch Stecklinge oder Samen nur schwer vermehren lassen.

Zier- und Heilpflanzen

Die Zell- und Gewebekultur hat im Zierpflanzenbau viele Anwendungsmöglichkeiten: Neuzüchtungen bzw. mit Stecklingen schwer vermehrbare Arten lassen sich leichter vermehren, als dies mit klassischen Methoden möglich ist. Phänotypische Mutationen, die vor allem im Zierpflanzenbau angestrebt werden (beispielsweise veränderte Blütenfarbe, Blattform oder panaschierte Blätter) können bei herkömmlicher Vermehrung verloren gehen. Auch hier kann die In-Vitro-Kultur erfolgreich eingesetzt werden.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Vermehrung von Heilpflanzen für pharmazeutische Zwecke. Der Wirkstoffgehalt von Arzneipflanzen kann stark schwanken, abhängig zum Beispiel von klimatischen oder regionalen Bedingungen. Über Zell-und Gewebekultur können Pflanzen mit hohem Wirkstoffgehalt gezielt und unter gleichmäßigen Bedingungen vermehrt werden.

Versuchswesen und technische Versuchseinrichtungen

Unser Versuchswesen deckt durch seine vier Referenzstationen alle wesentlichen Klima- und Bodenverhältnisse (Referenzumwelten) der österreichischen Ackerbaugebiete ab.

Aufgrund der in vier "Referenzumwelten" bzw. Referenzstationen (Nordalpin, Nordalpin-Baltikum, Pannonikum und Illyrikum-Südalpin) zusammengefassten Versuchsstationen sowie ca. 150 Versuche in Streulage an 75 verschiedenen Standorten verfügen wir über die richtige Infrastruktur und Erfahrung für die Bearbeitung aller relevanten pflanzenbaulichen, betriebswirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fragenstellungen der Pflanzenproduktion.

Die Technischen Versuchseinrichtungen stellen einen weiteren wichtigen Teil unseres Dienstleistungspotentiales dar. Dieser Abteilung stehen in Wien und Linz moderne Glashausinfrastrukturen, Klimakammern, Phytotrone sowie eine Gefäßversuchsstation zur Verfügung.

Ihre Vorteile:

  • Know-how und langjährige Erfahrung für alle Fragestellungen zur entsprechenden Referenzumwelt sowie zu regionalen Kulturen und Produktionsmethoden
  • Optimierter Maschinen- und Personaleinsatz sowie ein zielgerichtetes Ausbildungs- und Schulungsprogramm
  • Die Steigerung der Qualität führt zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil für uns und unsere Kundinnen und Kunden bzw. Partnerinnen und Partner in Wirtschaft und Forschung

Referenzstationen

Die Durchführung von Versuchsanstellungen im Feld, im geschützten Anbau und im Labor erfolgt sowohl für amtliche als auch privatwirtschaftliche Leistungen.

Leistungen und Ausstattung

Kompetenz in Durchführung und Betreuung von:

  • Versuchen für die Sortenzulassung und Sortenfragen
  • Bio-Sortenwertprüfung
  • Kontroll-, Referenz- und Monitoringversuchen
  • Düngungsversuchen, Behandlungsversuchen
  • Erhaltungsanbau pflanzengenetischer Ressourcen
  • Versuchen im Rahmen von (Forschungs-)Projekten, Studien und externen Aufträgen
  • Fachliche Beratung zu technischer Ausstattung und Methodik am aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik
  • Einsatz modernster Hard- und Softwareprodukte

Mobile Parzellenversuchstechnik:

  • Anbau – Drill- und Einzelkornsaat: selbstfahrende bzw. traktorgezogene Drill- und Einzelkornsämaschinen
  • Pflege: Hackgeräte, Düngerstreuer und Pflanzenschutzgeräte für den versuchsgerechten und parzellenspezifischen Einsatz
  • Ernte: sechs Mähdrescher für Getreideernte mit Wiegesystem (Grünfutterernter, Silomaisernter, Kartoffelvollernter, Kürbisernter)

Durchführung von Präzisionsversuchen von der Planung bis zur Berichtslegung:

  • Versuchsplanung und Flächenauswahl
  • Versuchsdurchführung: Aussaat, Pflege – Düngung, Pflanzenschutz, Kulturarbeiten, Ernte, Ernteprobenaufarbeitung
  • Mobile Elektronische Felddatenerhebung
  • Feldbeobachtungen und Bonituren
  • Versuchsauswertung
  • Berichtslegung

Versuchsdatenerhebung:

  • Kulturdaten: Bodenbearbeitung inkl. Saatbettvorbereitung, Mechanische Pflegearbeiten, Düngung, Pflanzenschutz
  • Feldbeobachtungen und Bonituren: Vegetationsbeobachtungen, Krankheitsbeobachtungen
  • Ertragsauswertung: Parzellenertrag, Ertragsparameter (Wasser, TKG, HLG, Siebung, Stärke,…)

Kompetenzzentrum im Feldversuchswesen sowie für Obst- und Weinbau für den pannonischen Klimabereich.

Die Referenzstation wird aus den Versuchsstationen Fuchsenbigl und Grossnondorf sowie einem mobilen Versuchsteam und der Außenstelle Stammersdorf gebildet.

Referenzumwelt:

  • Trockene, tiefgründige Böden mit zum Teil negativer Wasserbilanz (Trockenstress, Beregnungsstandorte)
  • Marktfruchtbetriebe mit Schwerpunkt Getreide (z. B. Qualitätsweizenproduktion), Zuckerrübe, Kartoffel und in unmittelbarer Nähe von Ballungszentren
  • teilweise hoher Betriebsmitteleinsatz und damit verbunden mögliche Auswirkungen auf Lebensmittel (Nitrat, Pflanzenschutzmittelrückstände…)

Schwerpunkte:

  • Versuche und Sortenwertprüfung im Rahmen des Sortenzulassungsverfahrens inklusive Biowertprüfung (Winter- und Sommerweizen, Winterroggen, Wintertriticale, Durumweizen, Winter- und Sommergerste, Zuckerrübe, Sonnenblume, Winterraps, Ölkürbis, Körnererbse, Kartoffel, Mais, Sojabohne, Luzerne)
  • Sortenregisterprüfungen (DUS-Prüfung) für Getreide, Mais, Körnererbse, Ölkürbis, Mohn
  • EG-Kontroll-, Überwachungs- und Schulungsparzellen
  • Kontrolle der Erhaltungszüchtung
  • Vor- und Nachkontrolle inklusive GVO-Monitoring
  • Begutachtung von Saatgutvermehrungsflächen im Zuge der Feldanerkennung
  • Versuche zur Bodengesundheit (Sekundärrohstoffdünger, organische Düngemittel, NPK-Stufenversuche)
  • Versuche im Obst- und Weinbau
  • Begutachtung und Mitwirkung bei der Autorisierung von externen Versuchsanstellerinnen und Versuchsanstellern
  • Versuchsdurchführung für interne und externe Auftraggeberinnen und Auftraggeber, dabei Mitwirkung bei der Festlegung des Versuchsdesigns in Bezug zur Fragestellung

Kompetenzzentrum für:

  • Getreide
  • Rübe
  • Sonnenblume
  • Kontrollanbau für Getreide, Mais, Kürbis und Soja
  • Registerprüfung für Getreide, Mais, Kürbis
  • EDV-Entwicklung
  • EDV-Wartung und Reparatur

Kompetenzzentrum im Feldversuchswesen für den nordalpinen Klimabereich.

Die Referenzstation wird aus der Versuchsstation Grabenegg gebildet.

Referenzumwelt:

  • Größtenteils schwere tonreiche Böden bei kühl-gemäßigtem humiden Klimaeinfluss mit teilweise langen und hohen Schneelagen (Kriterium Winterhärteprüfung)
  • Marktfrucht- und Viehbetriebe mit Schwerpunkt Mais und Feldfutterproduktion, Getreide
  • Mykotoxinproblematik in Futtermitteln

Schwerpunkte:

  • Versuche und Sortenwertprüfung im Rahmen des Sortenzulassungsverfahrens inklusive Winterhärteprüfung (Winter- und Sommerweizen, Winter- und Sommergerste, Wintertriticale, Winterroggen, Winter- und Sommerraps, Mais, Ackerbohne, Körnererbse, Sojabohne, Sonnenblume, Mohn, Futterleguminosen und Futtergräser sowie Zwischenfrüchte und Sonderkulturen
  • Sortenregisterprüfungen (DUS-Prüfung) für Getreide, Kartoffel, Ackerbohne, Futterleguminosen und Zwischenfrüchte
  • EG-, Kontroll-, Überwachungs- und Schulungsparzellen
  • Begutachtung von Saatgutvermehrungsflächen im Zuge der Feldanerkennung
  • Kontrolle der Erhaltungszüchtung, Vor- und Nachkontrolle inklusive GVO-Monitoring
  • Versuche zur Bodengesundheit (NPK-Stufenversuch) Versuche zur Pflanzengesundheit, Prognosemodellentwicklung, neuer Pflanzenschutzstrategien und Versuche mit ÖPUL-Bezug
  • Vermehrungs- und Erneuerungsanbau im Zuge der Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen
  • Begutachtung und Mitwirkung bei der Autorisierung von externen Versuchsanstellern,
  • Versuchsdurchführung für interne und externe Auftraggeber, dabei Mitwirkung bei der Festlegung des Versuchsdesigns in Bezug zur Fragestellung
  • Technische und EDV-orientierte Weiterentwicklung der Versuchstechnik

Kompetenzzentrum für:

  • Körnerraps
  • Ackerbohne
  • Erbse
  • Kontrollanbau für Gräser, klein und großsamige Leguminosen, Kruziferen
  • Registerprüfung für Kartoffel, und sonstige Kulturen
  • Planung des überbetrieblichen Maschineneinsatzes
  • EDV-Wartung/Reparatur
  • Düngungsversuche
  • Pflanzenschutzmittelprüfungsversuche

Referenzversuchsanlagen und Kompetenzzentrum im Feldversuchswesen für den nordalpinen und baltischen Klimabereich.

Die Referenzstation wird aus den Versuchsstationen Linz, Hagenberg und Schönfeld gebildet. 

Referenzumwelt:

  • Wie Referenzstation Nordalpin und zusätzlich Baltikum mit mittleren bis leichten, seichtgründigen Böden bei sehr kalten Wintern mit eher niedrigen Schneelagen (Kriterium Winterhärteprüfung)
  • Marktfrucht- und Viehbetriebe mit Schwerpunkt Kartoffel und Feldfutterproduktion, Getreide, Mais
  • steigender Anteil der Pflanzenproduktion zur Biogasherstellung, Forderung nach hohen Biomasseerträgen
  • mögliche Mykotoxinbelastung der Ernteprodukte

Schwerpunkte:

  • Versuche und Sortenwertprüfung im Rahmen des Sortenzulassungsverfahrens inklusive Biowertprüfung und Winterhärteprüfung (Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale, Sommergerste, Sommerweizen, Hafer, Mais, Winterraps, Körnererbse, Sojabohne, Mohn, Kartoffel, Futterleguminosen und Futtergräser sowie Zwischenfrüchte)
  • EG- Kontroll-, Überwachungs- und Schulungsparzellen vor allem für Kartoffel
  • Vermehrungs- und Erneuerungsanbau im Zuge der Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen
  • Begutachtung von Saatgutvermehrungsflächen im Zuge der Feldanerkennung
  • Begutachtung und Mitwirkung bei der Autorisierung von externen Versuchsanstellerinnen und Versuchsanstellern
  • Versuchsdurchführung für interne und externe Auftraggeberinnen und Auftraggeber, dabei Mitwirkung bei der Festlegung des Versuchsdesigns in Bezug zur Fragestellung

Kompetenzzentrum für:

  • Kartoffel
  • Futtergräser & Klee
  • Andere Kulturarten
  • Kontrollanbau für Kartoffel
  • Planung des überbetrieblichen Maschineneinsatzes
  • Feldanerkennung
  • Genetische Ressourcen (Genbank)

Referenzversuchsanlagen und Kompetenzzentrum im Feldversuchswesen für den illyrischen und südalpinen Klimabereich.

Die Referenzstation wird aus den Versuchsstationen Gleisdorf und Hörzendorf gebildet.

Referenzumwelt:

  • Tiefgründige Böden bei ausreichenden Niederschlagsmengen und guter Temperaturverteilung
  • Marktfrucht- und Viehbetriebe mit Schwerpunkt Mais, Ölkürbis und Getreide (u. a. Mykotoxinproblematik in Futtermitteln)
  • steigender Anteil der Pflanzenproduktion zur Biogasherstellung mit der Forderung nach hohen Biomasseerträgen

Schwerpunkte:

  • Versuche und Sortenwertprüfung im Rahmen des Sortenzulassungsverfahrens inklusive Biowertprüfung (Winterweizen, Wintergerste, Sommergerste, Sommerweizen Wintertriticale, Hafer, Mais, Sojabohne, Körnererbse, Ölkürbis, Lupinen)
  • Überwachungs- und Schulungsparzellen
  • Begutachtung von Saatgutvermehrungsflächen im Zuge der Feldanerkennung
  • Begutachtung und Mitwirkung bei der Autorisierung von externen Versuchsanstellerinnen und Versuchsanstellern
  • Versuchsdurchführung für interne und externe Auftraggeberinnen und Auftraggeber, dabei Mitwirkung bei der Festlegung des Versuchsdesigns in Bezug zur Fragestellung

Kompetenzzentrum für:

  • Mais
  • Ölkürbis
  • Sojabohne

Technische Versuchseinrichtungen

Aufgrund unserer Fachexpertise und Infrastruktur sind wir in der Lage, sehr hohe Qualität in der Pflanzenproduktion anzubieten. Daher sind wir sowohl für Unternehmen ein professioneller und interessanter Partner als auch für Arzneimittelherstellerinnen und Arzneimittelhersteller.

In Wien und Linz bieten wir eine moderne Glashausinfrastruktur, Klimakammern, Phytotrone, eine Gefäßversuchsstation sowie eine Lysimeteranlage. Die technischen Versuchseinrichtungen verfügen über 3.000m² Hochglashausfläche mit 77 autonomen Abteilen, in denen Klima, Bewässerung und Düngung exakt gesteuert werden können.
Die benötigten Parameter werden 24 Stunden am Tag überwacht und bei Abweichungen sofort justiert. Die Anlagen werden an sieben Tagen die Woche unsererseits gärtnerisch betreut.

Wir haben langjährige Erfahrung mit Versuchen und Forschungsprojekten hinsichtlich aller Fragen zur Phytopathologie, Pflanzenzüchtung und Pflanzenernährung und stehen Ihnen als Dienstleister und universeller Auftragsnehmer für Planung, Kalkulation, Durchführung, Auswertung und Berichtlegung von Exaktversuchen zur Verfügung.

Wir bieten ein modernes Forschungsglashaus mit einer Hochglasfläche von 3.000 m² für Versuche auf dem Gebiet der Pflanzenernährung, Phytopathologie und Pflanzenanzucht und -aufzucht.

Die vollautomatisch computergesteuerte Anlage ist in Verbundbauweise errichtet und in 77 autonome Abteile gegliedert, wobei jedes Abteil in Bezug auf Klimasteuerung, Bewässerung, Düngung und Belichtung eine autonome Einheit darstellt. Sämtliche Parameter können durch den Leitwartenrechner visualisiert werden.

Die äußeren Stehwände sind in Thermoplus- und die Dachflächen in Blankglas ausgeführt. Die Temperatursteuerung erfolgt durch Konvektor- und Untertischheizung, Dach- und Stehwandlüftung sowie einem kombinierten Schattier/Wärmeschirm. Zwei Abteile sind zusätzlich mit Verdunstungskühlern ausgerüstet. Die Regelung der Luftfeuchtigkeit erfolgt durch eine Hochdrucknebelanlage, welche bei Temperaturen über 27 °C auch zum Kühlen geeignet ist.

Die Zusatzbeleuchtung kann durch zwei Schaltkreise pro Abteil, sowohl assimilativ als auch photoperiodisch, gleichzeitig mit unterschiedlichen Lampentypen (Natriumdampf, Metallhalogen) gesteuert werden und ermöglicht eine Quantendichte bis 400 µEinstein.

Für das automatische Bewässerungs- und Düngungssystem steht neben Brauchwasser auch teilentsalztes Wasser mit ca. 10 µs zur Verfügung. Die Wasserversorgung kann durch Ebbe-Flutsystem, Tröpfchenbewässerung oder über Bato-Regner erfolgen.

Neben den übrigen Kabinen und Abteilen steht eine Kabine, die für den Einsatz von Isotopen geeignet ist, sowie ein Erdhaus zur Verfügung. Sechs vollklimatisierte vektorsichere Kabinen sind mit einer thermischen Abwasserdesinfektion ausgestattet. Die Zu- und Abluft wird durch Schwebstofffilter entkeimt.

Des Weiteren gibt es ein Rollhaus (8 x 34 m), welches z. B. für Infektionsversuche sowie als Frühbeetanlage zur Anzucht und Überwinterung von Jungpflanzen genutzt werden kann.

Das Phytotron besteht aus zwei Kabinen, in denen Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtungsstärke und CO2-Gehalt der Luft gesteuert werden können. Mit Hilfe von Phytotronen lassen sich so die unterschiedlichsten Umweltbedingungen vollständig simulieren.

So kann z. B. das derzeit herrschende Klima mit einem Klimaszenario verglichen werden, in dem erhöhte Temperatur und ein erhöhter CO2-Gehalt der Luft bei gleichzeitigem Wasserstress vorherrschen.

Die Anlage besteht aus zwei voneinander getrennten begehbaren Phytozellen, mit je ca. 7 m² Nutzfläche und einer lichten Höhe von 2,07 m.

CO2 Regelung:
Zur Simulation von Umweltbedingungen lassen sich die beiden Zellen über je ein CO2-Dosiergerät begasen bzw. lässt sich die Konzentration auch absenken. Die CO2-Absorption der Pflanzen kann über ein Analysegerät gemessen werden.

Beleuchtung:
Wachstumslicht: assimilationswirksames Licht aus Na-Dampf und Metall-Halogendampflampen, sowie Leuchtstoffröhren im Abstand von 50 cm von der Lichtebene. Der Lampenraum besteht aus zwar UV-beständigem, aber dennoch UV-durchlässigem Material.

Die Lichtschaltung ist in 4 Stufen bis zu 30.000 lx mit 12 Leuchten 250 W NaH / 12 Leuchten 250 W HQ möglich.

Luftfeuchtigkeit:
30 - 90 % rF (Toleranz: 5 % rF absolut)

Lufttemperatur:
+ 5 °C bis + 30 °C zeitlich und räumlich (Toleranz: 1 °C )

Luftgeschwindigkeit:
an der Ausblasöffnung max. 0,2 m/sec

Luftführung:
vertikal durch den Boden, Frischluftzufuhr regelbar bzw. abschaltbar (65 m³/h)

Lysimeteruntersuchungen ermöglichen eine kontinuierliche Aufzeichnung von Daten über grundlegende Kenngrößen des Wasserhaushaltes, der Nährstoff- und der Schadstoffdynamik von Böden. Die in Lysimetern herrschende Stoffdynamik bietet eine zufriedenstellende Annäherung an Freilandbedingungen.

Der Stoffhaushalt von Agrarökosystemen wird durch Maßnahmen wie etwa organische (Wirtschaftsdünger, Klärschlamm) und mineralische Düngung, Pestizideinsatz, Intensität und Art der Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Beregnungsmaßnahmen, atmosphärische Depositionen usw. mehr oder weniger stark beeinflusst.

Von besonderer Bedeutung ist die Kenntnis über Belastungsursachen, Belastungspfade und Wirkungsmechanismen. Daraus können Strategien zur Regeneration belasteter und zur Erhaltung intakter Agrarökosysteme abgeleitet werden.

Lage:
Klimatisch gesehen liegt die Lysimeteranlage in einem Übergangsgebiet zwischen dem westeuropäischen Klimaraum (milde Winter und feuchte, kühle Sommer) und dem osteuropäischen Klimaraum (kalte Winter, heiße Sommer). Aus vegetationsökologischer Sicht rechnet man das Gebiet bereits zur Gänze dem Pannonikum zu. In dieser Gegend ist mit Jahresdurchschnittstemperaturen um 9,5 °C und mit Jahresgesamtniederschlägen um 550-600 mm zu rechnen. Die Lysimeteranlage liegt auf einer Seehöhe von 160 m.

Sowohl der Standort der Lysimteranlage als auch die Entnahmestandorte der Böden Fuchsenbigl und Orth an der Donau gehören dem Hauptproduktionsgebiet Nordöstliches Flach- und Hügelland und dem Kleinproduktionsgebiet Marchfeld an.

Das Marchfeld ist ein intensiv genutztes Ackerbaugebiet. Man bezeichnet dieses Gebiet auch als "Kornkammer Österreichs". Um auftretende Trockenperioden zu überbrücken wird in dieser Gegend bewässert. Die Hauptfruchtarten des Marchfeldes sind Getreide (Qualitätsweizen), Zuckerrübe, Feldgemüse und Speisekartoffel. Durch die intensive ackerbauliche Nutzung und die künstliche Beregnung hat dieses Gebiet ganz besonders mit einem hohen Nährstoffaustrag in das Grundwasser zu kämpfen.

Ausstattung:
18 runde Stahlgefäße befüllt mit drei verschiedenen Bodentypen aus dem Marchfeld sowie Sondenausstattung zur Messung der Grundwasserbelastung durch ackerbauliche Maßnahmen (Düngung, Fruchtfolge, Pflanzenschutzmittel etc.)

Jedes Lysimetergefäß ist bestückt mit:

  • einer Kippwaage inkl. Sickerwassersammler: die Kippwaage ist als Doppelwippe mit 4 ml Löffelvolumen ausgeführt und erfasst zeitlich aufgelöst quantitativ die Sickerwassermengen
  • Tensiometer mit Temperaturfühler in 30 cm Abständen bis in 210 cm Bodentiefe: Tensiometer stehen über einen keramischen Kerzenkopf mit dem Bodenwasser in Kontakt, sodass es zu einer Druckübertragung des Bodenwasserdrucks auf den Druckaufnehmer des Tensiometers kommt. Dadurch können Aussagen über den Bodenwasserhaushalt in Abhängigkeit von der Bodenart und Porenverteilung getätigt werden. Durch die Kombination mit einem Temperaturfühler wird der Einfluss der Bodentemperatur auf die Stoffumsätze erfasst.
  • TDR-Sonden in 30 cm Abständen bis in 180 cm Bodentiefe: Die TDR-Methode (Time Domain Reflectometry) ermöglicht die Bestimmung des Wassergehaltes im Boden durch die Bestimmung der Hin- und Rücklaufzeit einer elektromagnetischen Welle, die von der Sonde ausgeht. Dabei wird der volumetrische Wassergehalt des Bodens direkt erfasst und es können Sickerwasserfronten verfolgt werden.
  • Saugkerzen in 30 cm Abständen bis in 210 cm Bodentiefe: Über eine Drucksteuerung wird mittels einer Membranvakuumpumpe durch Anlegen einer Saugspannung Bodenwasser entnommen und in die dafür vorgesehenen Sammelflaschen gesaugt. Die Bodenwassergewinnung kann für die jeweiligen Bodentiefen einzeln durchgeführt werden. Das ermöglicht die Erfassung der Stoffzusammensetzung des Bodenwassers in den einzelnen Bodentiefen.

Wetterstation:
Die Wetterstation kann folgende Werte messen:

  • Lufttemperatur in 2 m Höhe
  • Bodennahelufttemperatur in 5 cm über dem Boden
  • Relative Luftfeuchte in 2 m Höhe
  • Luftdruck
  • Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe
  • Niederschlagsmessung in 1 m Höhe
  • Niederschlagsmessung auf Bodenniveau
  • Bodentemperatur in 10 cm, 30 cm, 60 cm und 90 cm Bodentiefe

Datenerfassung:
Für die Datenerfassung ist jedem Lysimeter sowie der Wetterstation ein eigener Datenlogger zugeordnet. Alle zehn Minuten wird ein Datenmittelwert gebildet und aufgezeichnet.

Kalthaus mit Kick-Brauckmann-Gefäßen zur Prüfung von:

  • Nutz- und Schadwirkung landwirtschaftlicher Betriebsmittel
  • Trocken- bzw. Wasserstress
  • Über- und Unterversorgung von Nährstoffen
  • Prüfung von Wirkstoffen

Technik:
In der Gefäßversuchsstation am Standort Wien Spargelfeldstraße besteht die Möglichkeit, wissenschaftliche Versuche in Pflanztöpfen unter kontrollierten Freilandbedingungen durchzuführen. Auf einer Fläche von fast 500 m² können über 1.000 Gefäße aufgestellt werden.

Als Stellfläche dienen 66 fahrbare Tische, die so konstruiert sind, dass jeweils 16 Kick-Brauckmann-Töpfe (speziell geformte Kunststoffgefäße in der Höhe von 26 cm, Durchmesser: 30 cm, Volumen: 8 l) darauf Platz finden.

Das Dach und die Seitenwände sind verglast. Diese Verglasung - sowohl des Daches als auch der Seitenwände - ist in der Regel geöffnet. Bei Regen und starkem Wind und extremen Temperaturen wird die Verglasung automatisch durch den Gewächshauscomputer geschlossen. Die gesamte Gefäßversuchsstation ist mit einem Vogelnetz aus Kunststoff überspannt.

Kontakt

Leitung

Mag. Bernhard Föger

Leitung

DI Andreas Ratzenböck

Aktualisiert: 06.02.2024