Gewöhnliche Spitzklette

Xanthium strumarium agg.

Steckbrief

Die Gewöhnliche Spitzklette ist ein eine einjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie ist ein wichtiges Unkraut in vielen Sommerkulturen. Die Art ist sehr formenreich und kommt in Mitteleuropa mit einzelnen Sippen (bzw. Unterarten) vor, die wahrscheinlich heimisch sind, während andere Sippen als eingebürgert (Heimat: Nordamerika) eingestuft werden.

Aussehen

Die Keimblätter sind gestielt, nach beiden Enden verschmälert, zugespitzt und fiedernervig. Die Blätter stehen wechselständig, sind ebenfalls gestielt und bis leicht gelappt. Der Blattgrund ist je nach Entwicklung keil- bis herzförmig. Auf den Zweigen der Sprosse finden sich oft gepunktete oder strichförmige Zeichnungen, manche Sippen sind ohne oder nur mit undeutlicher Zeichnung. Die Blütezeit liegt in der Regel im August, bereits kurz danach werden die rundlich-länglichen Fruchtköpfchen ausgebildet, die mit Hülldornen besetzt sind. Je nach Sippe sind nur einige bis alle dieser Hülldornen unterschiedlich hakig gekrümmt. Die Anzahl der gebildeten Köpfchen pro Pflanze variiert stark (ca. 80-400) je nach Größe und Verzweigungsgrad der Pflanze und den vorherrschenden Standortbedingungen.

Verbreitung

Vorkommen der Gewöhnlichen Spitzklette in der Landwirtschaft sind seit den 1970er Jahren aus dem Pannonikum bekannt. Anfang der 1990er Jahre wurden Vorkommen in Mais bei Bruck an der Leitha auf schweren und feuchten Böden beschrieben. Gegenwärtig gibt es neben den Vorkommen im Burgenland und dem östlichen Niederösterreich auch größere Populationen in der Steiermark in den Bezirken Leibnitz und Südoststeiermark. Betroffen von der Gewöhnlichen Spitzklette sind besonders Hackfruchtkulturen wie Mais, Sojabohne, Ölkürbis und Sonnenblumen.

Ausbreitung

Die klettenartigen Fruchtköpfchen sind an eine Tierausbreitung angepasst (diese haften auch an Kleidung und Schuhen!). Darüber hinaus sind die Fruchtköpfchen schwimmfähig (bis zu 30 Tage) und können auch durch Bodenbearbeitungs- und Erntemaßnahmen im Feld und über größere Distanzen verschleppt werden. Eine Verschleppung der Fruchtköpfchen über Erdmaterial (Aushub) ist auch möglich.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Gewöhnliche Spitzklette ist ein konkurrenzstarkes Unkraut. Die Art ist in der Lage sich sehr plastisch in der Höhe und Verzweigung an ihre Konkurrenten und die Standortbedingungen anzupassen. Die Höhe reicht von 50 bis 150 cm und daher kann die Gewöhnliche Spitzklette die Kulturpflanzen überwachsen und unterdrücken. Bereits einige wenige Xanthium-Pflanzen pro Quadratmeter können den Ertrag reduzieren. Konkurrenzversuche haben gezeigt, dass der Ertragsverlust bei 5 Pflanzen/m2 in Mais bei 62 % und in Sonnenblume bei 56 % lag, wobei die Konkurrenzsituation über die gesamte Vegetationsperiode erfolgte.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Einzelpflanzen oder kleineren Populationen sollten vor der Blüte bzw. Samenbildung ausgerissen werden.
  • In Mais wirken unter anderem Triketone oder triketonhältige Herbizidkombinationen gut gegen die Gewöhnliche Spitzklette während in Sojabohne der Wirkstoff Imazamox eine Kontrolle ermöglichen (siehe für weitere Wirkstoffe und Kulturen: Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)

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Aktualisiert: 05.09.2023