Im Bericht: Aufnahmemengen von Farbstoffen, Konservierungsstoffen und Süßungsmitteln für die österreichische Bevölkerung, Auftretensdaten 2014-2016 wurden die Aufnahmemengen von Farbstoffen, Konservierungsstoffen und Süßungsmitteln für die österreichische Bevölkerung abgeschätzt. Dazu wurden nationale Daten zum Verzehr und tatsächliche Verwendungsmengen der Lebensmittelzusatzstoffe herangezogen. Als Basis für die Berechnungen dienten Analyseergebnisse von Lebensmittelproben, die im Zeitraum 2014 bis 2016 in der AGES untersucht wurden.
Die Aufnahme der meisten Lebensmittelzusatzstoffe (außer Farbstoffe) liegen bei Durchschnittsverzehrern aller Bevölkerungsgruppen in Österreich unter der jeweiligen akzeptierten täglichen Aufnahmemenge (ADI-Wert). Der ADI-Wert beschreibt jene Menge eines Stoffes, die ein Mensch lebenslang täglich zu sich nehmen kann, ohne dass ein nennenswertes Risiko für seine Gesundheit besteht.
Farbstoffe
In Österreich liegen die Aufnahmemengen der Farbstoffe sowohl bei durchschnittlichem als auch hohem Verzehr unter dem jeweiligen ADI-Wert. Die höchsten Aufnahmen wurden bei den Vielverzehrern für Tartratzin (E102) und Allurarot AC (E 129) berechnet. Der ADI ist dabei zu 13 % (E 102) und 6-14 % (E 129) ausgelastet. Hauptaufnahmequellen können vor allem aromatisierte Getränke, Suppen und Brühen, Soßen, Snacks sowie Süßwaren sein.
Süßungsmittel
Die für Durchschnitts-, und Vielverzehrer berechneten Aufnahmemengen für Süßungsmittel liegen bei allen Bevölkerungsgruppen unter dem jeweiligen ADI-Wert. Die höchsten Aufnahmemengen wurden bei Vielverzehrern für Acesulfam K (E 950), Aspartam (E 951) und Sucralose (E 955) berechnet. Der ADI-Wert ist dabei zu 20-34 % (E 950), 12-20 % (E 951) bzw. 18-38 % (E 955) ausgelastet.
Süßungsmittel werden vor allem über brennwertverminderte oder ohne Zuckerzusatz hergestellte Produkte aufgenommen. Die Hauptaufnahmequellen sind aromatisierte Getränke und Fruchtnektare. Kakao- und Schokoladeprodukte, Snacks sowie Süßwaren stellen weitere Quellen für die Aufnahme dar.
Konservierungsstoffe
Für die Aufnahmeabschätzung von Sorbinsäure – Sorbate (E 200- E 203) wurde mit österreichischen Verzehrs- und Auftretensdaten berechnet. Hier lagen alle Bevölkerungsgruppen unter dem ADI. Die Hauptaufnahmequellen sind Brot und Backwaren.
Weitere Ergebnisse
Im Jänner 2014 hatte die AGES im Auftrag des Gesundheitsministeriums die Aufnahmemengen von Lebensmittelzusatzstoffen für die österreichische Bevölkerung abgeschätzt (Aufnahme von Lebensmittelzusatzstoffen in Österreich – Stufe 2). Dazu wurden Daten zum Lebensmittelverzehr in Österreich und die zulässigen Höchstmengen für die Verwendung der Zusatzstoffe für eine Aufnahmeabschätzung verwendet.
Im Bericht „Aufnahme von Lebensmittelzusatzstoffen in Österreich – Ausgewählte Beispiele“ wurden im November 2010 die Aufnahmemengen an Lebensmittelzusatzstoffen für die österreichische Bevölkerung (Kinder, Erwachsene) nach Stufe 2 und 3 abgeschätzt.
Methoden zur Abschätzung der Aufnahmemengen
Die EU Kommission beschreibt in ihrem Bericht Methoden für die Überwachung der Aufnahme von Lebensmittelzusatzstoffen in den Mitgliedsstaaten. Darin werden die Aufnahmemengen in drei Stufen berechnet.
- In Stufe 1 werden theoretische Daten zum Lebensmittelkonsum in Verbindung mit den zulässigen Höchstmengen für die Verwendung des Zusatzstoffes gesetzt.
- In Stufe 2 werden nationale Daten zum tatsächlichen Lebensmittelkonsum der Gesamtbevölkerung in Verbindung mit den zulässigen Höchstmengen für die Verwendung des Zusatzstoffs für die Abschätzung der Aufnahmemengen verwendet.
- In Stufe 3 werden für die Berechnung nationale Daten zum tatsächlichen Lebensmittelkonsum und tatsächliche Verwendungsmengen des Zusatzstoffs kombiniert.