CS-DeChrEase: Citizen Scientists verringern den Schaden von Chronischer Bienenparalyse

Zusammenfassung

Das Projekt CS-DeChrEase hat zum Ziel Imker:innen bei der Bekämpfung der Chronischen Bienenparalyse zu unterstützen. Diese Krankheit befällt erwachsene Honigbienen und kann zum Absterben ganzer Völker führen. Im Projekt arbeiten wir mit Imker:innen zusammen, um Behandlungsmaßnahmen zu testen und Lehrmaterial (z.B. Lehrvideos) zu erstellen. Außerdem wird das Virus-Genom untersucht, um festzustellen, ob neue genetische Varianten für die derzeitige Häufung des Auftretens verantwortlich sein könnten. 

Helfen Sie mit

Wir suchen Imker:innen aus Niederösterreich, die an Chronischer Bienenparalyse erkrankte Völker haben und an dem Projekt teilnehmen wollen. 

Teilnehmende Imker:innen

  • arbeiten gemeinsam mit uns an der Erforschung der Krankheit. 
  • testen eine oder zwei Behandlungsvarianten bei ihren Völkern. 
  • werden von kompetenten Imker:innen (CBPV-Berater:innen) besucht und bei der Behandlung der erkrankten Völker beraten. 
  • bekommen kostenlos mehrere PCR-Analysen ihrer erkrankten Völker, um die Diagnose abzusichern und den Gesundungsprozess der Völker zu überwachen. 
  • helfen mit ihren Erfahrungen und Rückmeldungen, dass die Erkenntnisse des Projekts praxisnah und anwendbar für alle Imker:innen sind. 

Wenn Sie vermuten, dass Ihre Völker an Chronischer Bienenparalyse erkrankt sind und Interesse haben am Projekt mitzuwirken, dann schreiben Sie ein E-Mail an virenmonitoring@ages.at. Bitte geben Sie Kontaktdaten und eine kurze Beschreibung der Erkrankungssituation an. Wir melden uns so schnell wie möglich zurück.

Einer Erkrankung der Chronischen Bienenparalyse können Sie an den folgenden Symptomen erkennen:  

  • zitternde, schwarzglänzende Bienen 
  • krabbelnde Bienen mit aufgetriebenem Hinterleib. 
  • hoher Totenfall vor den Völkern; eventuell verbunden mit unangenehmen Geruch 
  • Abweisen von Bienen am Flugloch 

Mehr Informationen zur Krankheit und zu den Symptomen

Projektbeschreibung

Das Projekt beschäftigt sich mit dem Chronischen Bienenparalyse-Virus, einem Virus der erwachsenen Honigbiene. Die Krankheit „Chronische Bienenparalyse“ war bisher relativ selten, wird aber derzeit immer öfter beobachtet. Aufgrund des seltenen Auftretens und der unterschiedlichen Krankheitsverläufe gibt es kaum praktische Erfahrung, wie man ein erkranktes Volk optimal mit Maßnahmen unterstützen kann. Bei Erkrankung zeigen die erwachsenen Bienen Lähmungserscheinungen, werden haarlos (=glänzen schwarz) und sterben innerhalb von Tagen. Die Krankheit kann sehr unterschiedlich verlaufen, im ungünstigsten Fall erkranken so viele Arbeiterinnen, dass das Bienenvolk abstirbt.  

Das Projekt hat drei Ziele:

  • die Optimierung von imkerlichen Maßnahmen gegen Chronische Bienenparalyse in Kooperation mit Citizen Scientists (=Imker:innen)
  • den Aufbau eines Wissensnetzwerkes in Niederösterreich zum Thema Chronische Bienenparalyse und
  • die Erforschung von möglichen genetischen Veränderungen des Chronischen Bienenparalyse-Virus in den letzten Jahrzehnten. 

Um die genannten Probleme zu lösen, arbeiten Forscher:innen, Imkerberater:innen, Imker:innen und Medienwissenschaftler:innen zusammen. Die Forschung liefert das Werkzeug, um Maßnahmen korrekt zu testen. Die Imker:innen testen und liefern ihre praktischen Erfahrungen und Tipps – die gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen werden in Schulungsmaterial und Videos festgehalten. Sie stehen zukünftig betroffenen Imker:innen, Imkerberater:innen und Veterinär:innen frei zur Verfügung. 

Nutzen des Projekts

Ziel des Projektes ist es, die Bekämpfung der Chronischen Bienenparalyse durch wissenschaftlich belegte Fakten und hochqualitatives Infomaterial maßgeblich zu verbessern. In Zukunft werden Niederösterreichische Imkerberater:innen und erfahrene Imker:innen kompetent zu der Krankheit beraten können. Ebenso können sich Imker:innen anhand der Materialien selbstständig informieren, damit die Krankheit zielgerichtet erkennen und effektive Maßnahmen zur Förderung der erkrankten Völker treffen. Das dadurch entstandene Netzwerk an Spezialist:innen und interessierten Imker:innen wird über Niederösterreich hinaus reichen und einen positiven Effekt auf die Bienengesundheit in ganz Österreich haben. 

Auf wissenschaftlicher Ebene wird das gesammelte Wissen helfen, die Wissenslücken über das Virus zu schließen. Der Nutzen der derzeit empfohlenen Maßnahmen wird aufgrund standardisierter Datenerhebung und statistischer Auswertung getestet. Ebenso werden die Genom-Analysen der CBPV-Proben mehr Klarheit über genetische Varianten dieses Virus liefern. 

Projektdetails

Projekttitel: Citizen Scientists verringern den Schaden von Chronischer Bienenparalyse 

Projektakronym: CS-DeChrEase 

Projektleitung: AGES, Linde Morawetz (Abteilung für Bienenkunde und Bienenschutz) 

Projektpartner: Imkerschule Warth (Land-Impulse); FH St. Pölten – Gruppe Media Creation 

Finanzierung: Land Niederösterreich; FTI-Citizen Science 

Projektlaufzeit: 1.6.2025 – 30.5.2028 

Aktualisiert: 18.07.2025