JA: Support to the development of sustainable, forward looking national and Union stockpiling strategies
JA STOCKPILE
Ausgangslage/Problemstellung
Die COVID-19-Pandemie hatte weltweit verheerende Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. Die dadurch verursachten Todesfälle hätten teilweise vermieden werden können, wenn die EU und ihre Mitgliedstaaten besser vorbereitet gewesen wären und somit wirksamer hätten reagieren können. Es traten zahlreiche Probleme auf, darunter die Schwächen der Gesundheitssysteme auf nationaler und lokaler Ebene (trotz der Verpflichtungen aus den Internationalen Gesundheitsvorschriften von 2005), das Fehlen einer faktengestützten Politikgestaltung und einer wirksamen Kommunikation mit den Bürger:innen bei gleichzeitiger Bekämpfung von Fehlinformationen sowie unzureichende inländische Produktionskapazitäten für Gegenmaßnahmen, Verzögerungen und Transparenzprobleme bei der
Beschaffung von medizinischen Gegenmaßnahmen und unkoordinierte nationale Grenzschließungsmaßnahmen. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen verursachen unkontrollierte Ausbrüche und Gesundheitsbedrohungen eine hohe Arbeitsbelastung für das Gesundheitspersonal und das öffentliche Gesundheitswesen, was zu den indirekten Kosten des Ereignisses beiträgt.
Aufgrund des Ukrainekrieges werden auch Fragen der Sicherheits-/Militärpolitik und der Landesverteidigung politisch diskutiert. Daher hat die Bevorratung von Medizinprodukten auch eine stärkere sicherheits- und verteidigungspolitische Dimension. Der Krieg in der Ukraine hat auch die Diskussion über die Notwendigkeit, ein stärker integriertes Krisenmanagementsystem in der Europäischen Union weiterzuentwickeln, angestoßen.
Projektbeschreibung/Methodik
Die EU-Kommission entwickelte 2024 eine Strategie zur Bevorratung von medizinischen Gegenmaßnahmen, einschließlich kritischer Arzneimittel. Die EU-Mitgliedstaaten müssen die im Rahmen dieser direkten Finanzhilfen entwickelten nationalen Strategien an die EU-Strategie anpassen und sich dabei z. B. auf die Priorisierung von Bedrohungen und risikobasierte Szenarien, die Nachhaltigkeit sowie die Einsatz- und Verteilungspolitik konzentrieren. Die vorliegende Joint Action (JA) wird zur Erreichung dieses Ziels beitragen und die Grundlagen für ein langfristiges System der Vorratshaltung schaffen.
In den Mitgliedstaaten gibt es unterschiedliche nationale Bevorratungsstrategien und einige von ihnen werden derzeit entwickelt. Es ist notwendig, die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zu verstärken, um nachhaltige Bevorratungsstrategien sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene zu gewährleisten. Dies wird die Bereitschaft und Reaktion auf schwerwiegende grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen verbessern.