Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Aufnahme von Blei über Lebensmittel

Wir haben von 2007 bis 2011 Lebensmittel aus dem österreichischen Handel auf Blei untersucht.

Blei ist ein natürlicher Umweltkontaminant und ist aufgrund von Gesteinserosionen und Vulkanismus, sowie durch Emissionen der Industrie in die Umwelt weit verbreitet.

Generell kann eine Exposition des Menschen gegenüber Blei über Lebensmittel, Wasser, Luft, Boden und Staub erfolgen. Die Aufnahme beim Menschen erfolgt hauptsächlich über den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln. Eine chronische Aufnahme von Blei kann gesundheitliche Schäden vor allem am Zentralnervensystem, am kardiovaskulären System und den Nieren hervorrufen.

Insgesamt wurden 2619 Proben aus verschiedenen Lebensmittelgruppen auf ihre Bleigehalte analysiert. Die höchsten durchschnittlichen Konzentrationen wurden in der Lebensmittelgruppe „Besondere Nahrungsmittel“, zu denen u.a. Nahrungsergänzungsmittel und diätetische Lebensmittel gehören, mit 627 μg/kg Blei gefunden. In allen anderen untersuchten Lebensmittelgruppen wurden deutlich niedrigere Gehalte mit bis zu 169 μg/kg ermittelt. Eine Überschreitung der europäischen Höchstgehalte wurde bei insgesamt sechs Proben Nahrungsergänzungsmittel festgestellt.

Die ernährungsbedingte Exposition wurde unter Verwendung durchschnittlicher Gehalte in Lebensmitteln und durchschnittlicher Daten zum Lebensmittelverzehr für verschiedene Bevölkerungsgruppen ermittelt. Für die Abschätzung der Aufnahmemengen von Vielverzehrern wurde für die zwei Lebensmittelgruppen, die am stärksten zur Gesamtaufnahme beitragen, das 95. Perzentil der Exposition (berechnet nur für Konsument:innen) herangezogen. Für die übrigen Lebensmittelkategorien wurde die durchschnittliche Exposition (berechnet für die Gesamtpopulation) addiert.

Die durchschnittliche ernährungsbedingte Exposition gegenüber Blei beträgt für Frauen 0,11 μg/kg KG/d, für Männer 0,12 μg/kg KG/d und für Kinder 0,14 μg/kg KG/d. Die Exposition von Vielverzehrer:innen ist bei Frauen, Männern und Kindern sehr ähnlich. Es wurden Aufnahmemengen von 0,29 μg/kg KG/d (Frauen, Kinder) und 0,30 μg/kg KG/d (Männer) abgeschätzt. Die Hauptquellen für die Aufnahme von Blei bei Erwachsenen stellen vor allem Wurst- und Fleischwaren sowie Gemüse und Gemüseerzeugnisse inkl. Pilze dar. Bei Kindern sind auch Frucht-, und Gemüsesäfte sowie Nektare maßgeblich an der Gesamtaufnahme beteiligt.

Sowohl die Aufnahmemengen von Durchschnittsverzehrer:innen als auch die von Vielverzehrer:innen liegen unter den toxikologischen Referenzwerten. Auf Grundlage der verfügbaren Daten wird das Gesundheitsrisiko für die österreichische Bevölkerung durch die Aufnahme von Blei über die Nahrung daher als gering angesehen.

Aktualisiert: 14.09.2022

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