Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Kontrolle auf giftigen Stechapfel vor der Ernte

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Pflanze



Seit 1.9.2022 gelten in Hirse, Sorghum und Buchweizen Höchstgehalte für die Tropanalkaloide Atropin und Scopolamin. Diese giftigen Substanzen gelangen vor allem durch das Miternten von Stechapfel-Pflanzen in das Erntegut.

Der spätkeimende, wärmeliebende Stechapfel (Datura stramonium) entwickelt sich besonders gut in Sommerkulturen und führt oft zu einer Spätverunkrautung. Besonders betroffen sind Kulturarten wie Sojabohne, Hirse, der Mais oder Buchweizen. Das Hauptverbreitungsgebiet des Stechapfels befindet sich in den warmen –  stark landwirtschaftlich genutzten – Tielflandlagen Österreichs.

Vor der Ernte sollte daher unbedingt eine Kontrolle durch Abschreiten der Kultur erfolgen: Der Stechapfel ist jetzt gut zu erkennen. Die Pflanzen sollten mitsamt der Wurzel vorsichtig ausgerissen werden, dabei Handschuhe tragen, die ganze Pflanze ist giftig. Die ausgerissenen Pflanzen nicht einfach am Feldrand liegen lassen, eine einzige Samen-Kapsel kann rund 300-400 ebenfalls giftige Samen enthalten. Die Pflanzen daher nach Möglichkeit von den Feldern entfernen und vernichten.

Werden Samen und Pflanzenteile des Stechapfels mitgeerntet, gelangen sie auch in die weitere Verarbeitung: Oftmals reicht die übliche Reinigung des Ernteguts von Fremdbesatz nicht aus, da beim Mähdrusch ausgetretener Pflanzensaft bereits für eine entsprechende Kontamination des Ernteguts führt. Schon wenige Stechapfel-Pflanzen können zu einem erhöhten Tropanalkaloid-Gehalt führen

Aufgrund der Giftigkeit sind für Tropanalkaloide Höchstgehalte in Lebens- und Futtermitteln festgelegt. In Futtermitteln sind ganze Samen des Stechapfels unerwünscht; für Futtermittelausgangserzeugnisse und Mischfuttermittel gilt ein Höchstwert von 1000 mg/kg. Seit 01.09.2022 gelten Höchstgehalte für die Tropanalkaloide Atropin und Scopolamin u. a. in Hirse, Sorghum und Buchweizen.

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