In Österreich ist der verpflichtende Radonschutz für Neubauten durch die Baugesetzgebung geregelt.
Einfache und kostengünstige Vorsorgemaßnahmen sind der beste Schutz vor hohen Radonkonzentrationen bei Neubauten. Sie sind wesentlich einfacher, effektiver und langfristig kostengünstiger als die nachträgliche Radonsanierung eines Wohngebäudes. Grundsätzlich gilt: Je dichter die Gebäudehülle gegen das Erdreich ausgeführt ist, desto geringer das Radonrisiko. Neue Gebäude sollen so geplant werden, dass in den Aufenthaltsräumen Radonkonzentrationen (Jahresmittelwert) über 300 Bq/m³ deutlich vermieden werden. In den meisten Fällen kann eine spätere Radongefährdung durch eine gute Abdichtung des Gebäudes gegen den Untergrund vermieden werden.
Um dies zu gewährleisten ist vor allem eine konvektionsdichte Ausführung der erdberührten Bauteile, Anschlüsse und Durchführungen beispielsweise durch die Verwendung eines Rohrdurchführungssystems (Ringraumdichtungen, Futterrohre, Mauerkragen, etc.) unerlässlich.
In der ÖNORM S 5280-2 "Radon - Technische Vorsorgemaßnahmen bei Gebäuden" werden je nach Gebäudetyp (unterkellert oder nicht unterkellert, Hanglage), Lage des Gebäudes und geplanter Ausführung der erdberührten Bauteile die erforderlichen Radonschutzmaßnahmen beschrieben.
Als Ausführungsbeispiele sind in der ÖNORM S 5280-2 folgende Beispiele genannt:
- Ausführung des Fundaments als „Weiße Wanne“ der Anforderungsklasse A0 und A1
- Abdichtungsmaßnahmen, welche gemäß ÖNORM B 3692 auch gegen nicht-drückendes Wasser oder drückendes Wasser ausreichend wären
- Bis ca. 200 m² Gebäude Grundrissfläche: Ausführung als durchgehende Fundamentplatte mit mindestens 200 mm Dicke und ohne Höhensprünge
In bestimmten Gebieten können weitere vorbeugende Radonschutzmaßnahmen sinnvoll sein. Vor allem für den Fall, dass eine konvektionsdichte Ausführung der Bauteile nicht gewährleistet werden kann. Dies kann gemäß ÖNORM S5280 Teil 2 die Installation eines Radondrainage Systems mit passiver Luftabfuhr über Dach sein. Die Zusatzkosten im Neubau für die hierfür erforderlichen perforierten Rohre, welche unter dem Fundament in den Schotterkoffer (Rollierung) verlegt werden, belaufen sich für die Materialkosten meist auf unter €1.000.-. Hinzu kommen noch bei Ausführung durch eine Baufirma zwischen € 500,- und € 1.000,- für den zusätzlichen Arbeitsaufwand. Nach Fertigstellung des Gebäudes wird eine Kontrollmessung empfohlen.
Zusätzliche Hinweise:
· Ausführungsdetails zur Radondrainage sowie zu den anderen o.g. Möglichkeiten finden Sie in der zur Verfügung gestellten Broschüre des Landes Oberösterreich
· Das Land Oberösterreich fördert unter bestimmten Voraussetzungen Radon - Vorsorgemaßnahmen bei Neubauten. Mehr Informationen dazu finden Sie hier
· Von Bodengasuntersuchungen am Baugrund wird abgeraten, da sie aufwändig, teuer und nicht aussagekräftig sind