Der Rebstecher (Byctiscus betulae), aufgrund der verursachten Schadsymptome an den oberirdischen Pflanzenteilen auch „Zigarrenwickler“ genannt, kann bei Massenauftreten die Rebstöcke schwächen und zu verminderten Traubenansatz führen.
Schadorganismus
Der Rebstecher ist ein 5 - 7 mm großer, metallisch goldgrün, stahlblau oder kupferrot gefärbter Blattroll-Käfer. Die Larven werden bis zu 8mm groß, sind weißlich mit brauner Kopfkapsel und haben keine Beinpaare. Im Frühjahr (ab ca. Mitte April) fressen die Käfer an Rebknospen und an jungen Blättern. Die Weibchen legen zigarrenförmige Blattwickel (Zigarrenwickler) aus einem oder aus mehreren Blättern an. Die Blattstiele werden angenagt und die welkenden Blätter zusammengedreht und mit einem Sekret verklebt. Insgesamt erzeugt ein Weibchen 20 - 30 solcher Wickel, in welchen jeweils 4 - 6 Eier abgelegt werden. Kurze Zeit später schlüpfen die Larven und fallen mit den vertrocknenden Wickeln zu Boden. Dort ernähren sich die Larven von dem vermodernden Blattgewebe des Wickels und verpuppen sich im Boden. Die Käfer erscheinen zum Teil im Herbst (ca. September) oder erst im nächsten Frühjahr.
Symptome
Im Frühjahr Lochfraß und Fensterfraß an den Blättern und nachfolgend die zigarrenförmigen Blattwickel sowie ausgefressene Knospen. Im Herbst nochmals Fensterfraß an den Blättern möglich.
Verbreitung und Wirtspflanze
Das Verbreitungsgebiet des Rebstechers erstreckt sich über Europa und Asien.
Als Wirtspflanzen sind neben Vitis sp. auch Birnen und verschiedene Laubgehölze wie Pappelarten bekannt.
Vorbeugung und Bekämpfung
Der Rebstecher ist relativ ortstreu. Deswegen ist das Absammeln der Blattwickel vor dem Verdorren eine gute Methode, um den Neubefall in der kommenden Saison gering zu halten. Natürliche Feinde des Rebstechers sind räuberische Insekten wie Laufkäfer oder Insekten fressende Wirbeltiere. Parasitiert wird der Rebstecher von Schlupfwespen, Zehrwespen, Erzwespen und Raupenfliegen.
Insektizide können bei starkem Befall, spätestens zu Beginn des Blattwickelns appliziert werden (s. Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel).