Frisch geschlüpfte Junglarven können nur ca. 0,5 m weit wandern. Wenn sie in diesem Radius um die Eiablagestelle nicht auf Nahrung (Maiswurzeln) stoßen, sterben sie ab. Die einfachste, effizienteste und billigste Bekämpfungsmethode ist daher eine Fruchtfolge mit Mais erst im 2., besser im 3. Jahr. Zusätzlich muss das Auflaufen von Mais in Folgekulturen verhindert werden. Auch an Kürbis und Soja und werden in der Nähe von Maisfeldern Eier abgelegt, sodass diese für die Fruchtfolge schlechter geeignet sind als beispielsweise Getreide. Die Fruchtfolge wird durch entsprechende Landesverordnungen geregelt.
Pflanzenstärkende Maßnahmen helfen bei der Bekämpfung, z. B. eine frühe Saat in ein optimal vorbereitetes Saatbett, ausreichende und zeitgerechte Düngung, fachgerechte Unkrautbekämpfung, Bewässerung, sowie die Auswahl von Sorten mit starkem Wurzelwachstum bzw. einer hohen Wurzelregeneration. In der klassischen Resistenzzüchtung werden Fortschritte gemacht, praxisreife Sorten stehen aber noch nicht zur Verfügung.
Chemische Bekämpfung
Die Bekämpfung der erwachsenen Käfer ist aufgrund der Kulturhöhe zur Hauptflugzeit nur mit Stelzentraktoren möglich. Eine Bekämpfung der Larven mit Bodeninsektiziden (derzeit nur Granulate) oder einer Beizung des Saatgutes wäre technisch einfacher. Informationen über den aktuellen Zulassungsstand der verschiedenen Pflanzenschutzmittel in Österreich gegen den Maiswurzelbohrer bietet das Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel.
Biologische Bekämpfungsmethoden
Bei der biologischen Bekämpfung werden natürlich vorkommende Gegenspieler der Käferlarven im Boden verwendet, um diese auf natürliche Weise zu reduzieren. Entsprechende Methoden sind bereits untersucht (antagonistische Nematoden) oder befinden sich noch im Entwicklungsstadium.
Ziel des Projektes „diacont“ war es, solche neuartigen Methoden zur Praxisreife zu bringen.
Zum Einsatz insektenpathogener Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora wurden bereits umfangreiche Versuche vorgenommen. Dabei hat sich die Ausbringung der Nematoden als Suspension während der Aussaat bewährt. Während der Aussaat wird die Nematodensuspension mit Hilfe einer „Injektionsdüse“ hinter dem Andruckrad in die Saatfurche ausgebracht und sofort wieder mit Erde bedeckt. In der Nähe des Saatkorns können die Fadenwürmer nun - geschützt vor Licht und Trockenheit - den Zeitraum von etwa 4-6 Wochen bis zum Auftreten der ersten Käferlarven im Boden überdauern. Bisherige Versuchsergebnisse an der AGES spiegeln eine stetige Verbesserung der Versuchsmethodik wider und zeigten zunächst unterschiedliche Wirksamkeit, zuletzt einen Wirkungsgrad von 60 - 70 %. Eine zusammenfassende Darstellung unserer Feldversuche der letzten 5 Jahre finden Sie hier
Biotechnische Methoden
Durch Verwirrungstechnik mit Sexualduftstoffen, wie sie bereits im Obst- und Weinbau erfolgreich angewandt wurde, wird versucht, die Paarung der Käfer zu verhindern und dadurch Käferpopulationen zu reduzieren. Zuletzt erfolgten Notfallszulassungen für dieses Mittel.