Die Knoblauchfliege ist einer der wichtigsten Schädlinge für den Knoblauchanbau im Osten Österreichs. Befallen wird lediglich der Winterknoblauch, nicht jedoch der im Frühjahr angebaute Sommerknoblauch. Es gibt auch Unterschiede einzelner Sorten bezüglich der Anfälligkeit: die im Weinviertel bodenständige Landrasse des Knoblauchs wird augenscheinlich weniger stark befallen bzw. kann einen Befall besser überstehen.
Biologie
Die Fliegen besitzen eine Spannweite von ca. 18 mm, der Körper ist von rötlich-brauner Farbe, die Flügel sind zum Großteil durchsichtig und weisen einen grauen Schimmer entlang der Flügeladern auf. Wie alle Fliegen trägt sie Schwingkölbchen anstelle der Hinterflügel. Die Fliegen überwintern als Erwachsene.
Im zeitigen Frühjahr, kurz nach der Schneeschmelze, sobald die ersten Triebspitzen des Knoblauchs aus dem Erdreich erscheinen, suchen sie Knoblauchfelder auf und legen jeweils ein weißes, ca. 1,2 mm langes, spindelförmiges Ei mit stark skulpturierter Oberfläche in der Nähe der Stammbasis in den Boden ab. Der Höhepunkt der Eiablage liegt in der ersten Aprilhälfte.
Nach dem Schlüpfen bohren sich die frischgeschlüpften Larven in den Trieb ein und fressen dort an den jungen Blättern. Ihr Fraß wird jeweils erst dann sichtbar, wenn die betroffenen Blätter durch das Wachstum nach außen geschoben werden. Die Maden besitzen ein spitzes Vorderende, an dem die Mundwerkzeuge als „Nagehaken“ durchscheinen sowie ein Hinterende, an dem die stark sklerotisierten Atemöffnungen (Stigmen) münden.
Es werden 3 Larvenstadien durchlaufen, bis die Maden ihre Endgröße von etwa 10 mm erreicht haben. Um Mitte Mai verlassen diese die Knoblauchpflanzen und verpuppen sich im umgebenden Erdreich. Die entstehende ovale, dunkelbraune Tönnchenpuppe ist etwa 7 mm lang. Daraus schlüpfen bereits Anfang Juni wiederum Fliegen. Diese richten jedoch keinen Schaden mehr an: sie überwintern und pflanzen sich erst im nächsten Frühjahr fort.