Die Dörrobstmotte gehört zur Familie der Zünsler (Pyralidae). Die Falter sind in Ruhestellung mit dachförmig angelegten Flügeln etwa 8 mm groß und anhand ihrer cremegelben Vorderflügel mit rotbraun gefärbter äußerer Flügelhälfte leicht erkennbar. Die Lebensdauer der Falter beträgt bei genügend Feuchtigkeit (Kondenswasser) bei Zimmertemperatur 2-3 Wochen. Die Falter paaren sich bereits unmittelbar nach dem Schlüpfen, die Ablage der 200-400 Eier.
Die Larven leben in einem selbst gefertigten Köcher aus Spinnfäden vor allem in den äußeren Schichten des Lagergutes. Nach fünf bis sieben Larvenstadien erfolgt eine 3-10 Tage andauernde Wanderphase der erwachsenen Larven zum Ort ihrer Verpuppung. Diese erfolgt meist an geschützten Stellen wie z. B. Ritzen und Spalten. Im Puppenkokon können die Larven in eine Diapause eintreten, die sich über mehrere Monate erstrecken kann. Diese Ruhephase wird durch schlechte Bedingungen, wie niedere Temperaturen, kurze Tageslängen oder hohe Populationsdichte ausgelöst. Der Entwicklungsnullpunkt liegt bei 13,1°C, die für die Entwicklung einer Generation notwendige Temperatursumme beträgt 526 Gradtage. In Mitteleuropa dauert die Entwicklung demnach im Durchschnitt 5 - 6 Monate und es treten 2 Generationen jährlich auf - in warmen Räumen auch wesentlich mehr. Gegenüber tiefen Temperaturen ist die Dörrobstmotte nicht sehr empfindlich, vor allem Larven können Temperaturen von -10°C für einige Tage ertragen. Eine Überwinterung im ungeheizten Lager ist deshalb ohne Weiteres möglich. Temperaturen oberhalb von 30°C beeinträchtigen die Entwicklung, hohe Feuchtigkeit und trinkbares Wasser begünstigen Fruchtbarkeit, Entwicklung und Lebensdauer der Falter.
Nachweis
Durch Aufstellung von Pheromonfallen werden männliche Falter angezogen und bleiben an den Klebflächen hängen. Darüber hinaus sollten die Lagerräume auf adulte Falter an Wänden und Verpackungsmaterialien kontrolliert werden. Die Larven erzeugen auffällige Gespinste bzw. Gespinstklumpen in und auf der Oberfläche der gelagerten Vorräte.
Schadsymptome
Die Raupen fressen bei Getreideprodukten aller Art vor allem am Keimling, der Mehlkörper bleibt weitgehend unbeschädigt. Stark befallene Vorräte sind von den Gespinsten der Raupen durchzogen bzw. überzogen (Siehe Abb. rechts). Die Waren verklumpen schließlich und sind durch Kot verunreinigt.
Nahrung
Trockenobst, Nüsse, Schokolade, Drogen, Gewürze, Getreide aller Art und zahlreiche andere pflanzliche Produkte.
Verbreitung
Dieser Vorratsschädling ist weltweit in menschlicher Nähe verbreitet: Getreidelager, Lagerhäuser, Silos, Mühlen, Lebensmittel erzeugende Betriebe, Bäckereien und Wohnungen.