Amerikanische Rebenblattlaus

Aphis illinoisensis

Steckbrief

Die Amerikanische Rebenblattlaus ist eine neue Schädlingsart in Weinkulturen in Südeuropa. Sie ernährt sich von Pflanzensaft und kann dadurch ihre Wirtspflanzen schädigen. 

Aussehen

Amerikanische Rebenblattläuse (Aphis illinoisensis) sind nur 2 bis 2,5 mm groß, haben einen weichen Körper und sind rötlich-bräunlich bis schwarz gefärbt. Mit ihrem stilettartigen Saugrüssel nehmen sie Pflanzensaft auf. Die Rebenblattläuse besitzen zwei Rückenröhren (Siphonen) auf dem Körper. Diese dienen dazu, bei Bedrohung ein Wehrsekret mit Wachszellen abzugeben, das die Mundwerkzeuge kleiner Angreifer verschmiert und die Blattläuse somit schützt.

Biologie

Die Amerikanische Rebenblattlaus gehört zur Familie der Röhrenblattläuse (Aphididae). Die Läuse überwintern als Ei auf Schneeball (Viburnum prunifolium). Im Frühjahr bilden sie Kolonien und pflanzen sich über mehrere Generationen mittels Jungfernzeugung (Parthenogenese) fort, um danach eine geflügelte, sich geschlechtlich fortpflanzende Generation zu bilden. Diese fliegt dann auf die Weinrebe. Im Herbst kehren die geflügelten Weibchen auf Schneeball zurück und legen Eier zur Überwinterung ab. 

Schadsymptome

Im Weinbau ist die Amerikanische Rebenblattlaus in manchen Gebieten ein bedeutender Schädling. Amerikanische Rebenblattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft. Wenn sie in Massen auftreten, kann es zu erheblichen Schädigungen der Wirtspflanze kommen. Durch den Entzug von Pflanzensaft aus dem Leitgewebe (Phloem) verliert der befallene Weinstock Kohlenhydrate und Stickstoff. Langfristig kann es bei stark befallenen Stöcken zu Auszehrungserscheinungen und Kümmerwuchs kommen. Infolge können die Weinbeeren abfallen. Die Amerikanischen Rebenblattläuse überträgt keine für Weinreben gefährliche Viren.

Wirtspflanzen

Die primäre Wirtspflanze der Amerikanischen Rebenblattlaus ist Viburnus prunifolium (Schneeball). Sekundäre Wirtspflanzen sind Arten von Weinrebengewächsen (Vitaceae) einschließlich der Gattungen Ampelocissus, Parthenocissus, Cissus und Vitis.

Verbreitung

A. illinoisensis ist in den USA, Mittel- und Südamerika weit verbreitet. Seit 2003 kommt die Amerikanische Rebenblattlaus auch in der Türkei vor. Von dort hat sie sich nach Griechenland, Montenegro und Albanien ausgebreitet. Außerdem kommt sie mittlerweile in Israel, Tunesien, Algerien, Malta, Zypern, Italien und Spanien vor.

Ausbreitung und Übertragung

Neben den nicht geflügelten Formen der Amerikanischen Rebenblattlaus, gibt es auch geflügelte Formen, die vergleichsweise weit fliegen können.

Vorbeugung und Bekämpfung

Eine Bekämpfung von Amerikanischen Rebenblattläusen ist nur bei starkem Befall sinnvoll. Sie haben eine Reihe von natürlichen Feinden. Hierzu gehören Marienkäfer, Samtmilben, Florfliegenlarven, Raubwanzen, Raubmilben und Spinnen. 

Als Pflanzensaftsauger kann die Amerikanische Rebenblattlaus mit systemischen Pflanzenschutzmitteln (siehe  Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel) relativ leicht bekämpft werden.

Phytosanitärer Status

In der EU ist die Amerikanische Rebenblattlaus nicht als Quarantäneschadorganismus (QSO) gelistet.

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Aktualisiert: 07.09.2023