Erreger der Newcastle Disease ist das Newcastle Disease Virus (Avian Avulavirus 1, APMV-1), ein Einzelstrang-RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviridae. NDV wird der Gattung Avulavirus zugeordnet. Es werden apathogene, lentogene (niedrig virulent), mesogene (wenig virulent) und velogene (hoch virulent) Virustypen unterschieden. Die Symptome hängen von der Virulenz des Erregers ab.
In Knochenmark und Muskulatur von Schlachtgeflügel bleibt das NCD-Virus bei -20 ⁰C 6 Monate, bei 1 ⁰C bis zu 134 Tage infektiös. In verseuchten Ställen bleibt das Virus je nach Umgebungstemperatur 30-25 Tage infektiös. Durch Eintrocknung kann die Infektiosität des Virus über Jahre konserviert bleiben.
Die Übertragung kann über die Luft, direkt oder über Gegenstände erfolgen. Die Verbreitung der Erkrankung wird begünstigt durch die hohe Tenazität des Virus sowie das breite Wirtsspektrum. Ansteckungsquellen sind oft klinisch inapparent infizierte, erkrankte Tiere oder Tiere in der Inkubationszeit.
NDV wird in großen Mengen über Kot, Augen-, Nasen- und Rachensekrete und alle weiteren Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Die Ausscheidung dauert ca. 26 Tage; bei geimpften Tieren ca. 40 Tage. Die Erreger werden direkt von Tier zu Tier wie auch indirekt über alle Gerätschaften, Stallstaub und Luft, Schuhe, und Fahrzeuge verbreitet. Große Bedeutung spielt die transovarielle Virusübertragung, wobei infizierte Küken aus NCD-Virus verseuchten Eier schlüpfen.
Für Neueinschleppung der Seuche in seuchenfreie Regionen spielt der Handel mit lebenden oder geschlachteten Geflügel bzw. deren Produkte eine Rolle (Einschleppung auch über Gefriergeflügel!). Auch über Verfüttern von Küchenabfällen, Einstreu, Futter, Stallgeräte und Transportbehältnisse ist eine Virusübertragung möglich. Im Vergleich dazu ist die Übertragungswahrscheinlichkeit über Wildvögel gering. In Bezug auf Wildvögel sind Wasservögel und wilde Hühnervögel ein natürliches Reservoir für Epidemien.
Newcastle Disease ist weltweit verbreitet. Durch Bekämpfungsmaßnahmen hat die Krankheit in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Im Juli 2018 wurde ein Ausbruch in Belgien bei Haushühnern gemeldet.