Coronavirus

SARS-CoV-2

Wöchentlicher Bericht - Kalenderwoche 11/2023

Nach sechs Wochen mit steigenden Fallzahlen hat sich die Anzahl der gemeldeten Fälle in Österreich erst stabilisiert und ist in den letzten zwei Woche gesunken. Am 20. März 2023 wurden 3.967 Neuinfektionen gemeldet. Die 7-Tages-Inzidenz lag bei 288,4/100.000 Einwohnern und ist im Vergleich zur Vorwoche zurückgegangen (350,6/ 100.000 EW).

Im Februar hat die Anzahl der mit COVID-19-Patient:innen belegten Betten auf den Normalstationen vier Wochen lang zugenommen. Seit Anfang März kann ein Rückgang beobachtet werden. Derzeit liegen 1.111 COVID-19-Patient:innen auf Normalpflegestationen (Vergleich 06.03.2023: 1.259). Auf den Intensivstationen ist die COVID-19-Bettenbelegung in der letzten Woche gesunken, mit Stand 20.03.2023 sind es 54 belegte Intensivbetten.

In Österreich hat die vor allem durch die Variante XBB.1.5 getriebene Welle ihren Höhepunkt überschritten. Laut dem Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sind in Europa unterschiedliche Trends zu beobachten; in einzelnen Ländern gibt es steigende Fallzahlen, vor allem in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Insgesamt gesehen gehen alle Indikatoren tendenziell zurück, mit Ausnahme der Krankenhausbelegung. Die Situation auf den Intensivstationen hat sich seit einigen Wochen in allen Ländern auf niedrigem Niveau stabilisiert.

Laborbestätigte Fälle seit 18.02.2023

7-Tages-Inzidenz pro 100.000 EW seit 18.02.2023

Effektive Reproduktionszahl seit 18.02.2023

Wir veröffentlichen jede Woche die geschätzte effektive Reproduktionszahl (Reff) für Österreich und nach Bundesländern sowie die geschätzte Steigerungsrate, die so genannten epidemiologischen Parameter.

Österreichweite Überwachung der SARS-CoV-2-Varianten

Im Rahmen des Sentinel-Varianten-Surveillancesystems werden SARS-CoV-2 positive Proben einer Ganzgenomsequenzierung unterzogen. Die Auswahl der Proben erfolgt stichprobenartig, die Zahl der Proben richtet sich nach den Vorgaben des Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Ziel ist die Verbreitung bekannter Varianten aufzuschlüsseln und neue SARS-CoV-2-Varianten verlässlich zu entdecken.

Varianten

Die Fälle mit der Variante XBB* nehmen weiter zu. In der zehnten Kalenderwoche (KW10) wurden circa 75,2 % aller Fälle durch diese rekombinante Variante verursacht. Sie ist seit der siebten Kalenderwoche (KW07) die dominante Variante in Österreich. Der Großteil der XBB*-Fälle wird durch die Sublinie XBB.1.5* verursacht, die alleine einen Anteil von 63,8 % an der Gesamtzahl aller Fälle hat. Die übrigen XBB*-Fälle werden überwiegend von XBB.1.9*-Linien (4,9 %) und speziell EG.1* (4,8 %) verursacht.

Auf niedrigem Niveau (im einstelligen Prozentbereich) zirkulieren die Varianten CJ.1*, BN.1* und XBF*. Alle BA.4*-Linien haben gemeinsam eine Prävalenz von weniger als 1 %, ebenso BA.5-Linien mit einer Mutation an der Stelle S:R346T, wie z.B. BF.7*, und XBB-Sublinie EK.1*.

Der Anteil der ehemals dominanten Omikron-Variante BA.5* ist in KW05 auf unter 50 % gefallen und hat seither rapide abgenommen. In KW10 macht sie ähnlich wie in KW09 etwa 13 % aller Fälle aus. Der überwiegende Teil der BA.5*-Fälle wird weiterhin durch die BA.5*-Sublinien BQ.1* verursacht (7,3 % Anteil an der Gesamtzahl aller Fälle).

BA.2* wird in etwa 14 % der Fälle nachgewiesen. So gut wie alle diese Fälle werden durch BA.2.75*-Sublinien verursacht. Innerhalb von BA.2.75* liegt der größte Anteil bei der Sublinie CH.1.1* (8,6 % an der Gesamtzahl aller Fälle).

In den weltweit in KW08 gemeldeten Daten fällt BA.5* weiter auf einen Anteil von 20,1 % an der Gesamtprävalenz (27,2 % in der Vorwoche). Rekombinante Varianten wie XBB* haben einen Gesamtanteil von 44,7 %. Die meisten dieser Fälle werden durch XBB.1.5* verursacht (~35 % Anteil an der Gesamtzahl aller Fälle), aber auch XBF ist für einige Fälle verantwortlich (1,2 %). Der Anteil von BA.2* liegt bei 13,1 %. BA.1*-, BA.3*- und BA.4*-Linien hatten gemeinsam eine Prävalenz von weniger als 0,1 %. Ein Viertel der Sequenzen wurden noch keiner Linie zugeordnet.

Prozentuale Variantenverteilung der erfolgreich sequenzierten Stichproben

Mutationen führen immer wieder dazu, dass sich eine Linie in mehrere leicht unterschiedliche Linien aufspaltet, diese werden als Sublinien bezeichnet. Sie erhalten oft eigene Namen und Nummern, wodurch die Verwandtschaftsverhältnisse nicht immer offensichtlich sind (wie beispielsweise bei der Subline BQ.1, die zu BA.5* gehört, siehe Legende).

Legende:

* = Variante inklusive zugehöriger Sublinien

BQ.1     =  BA.5 + S:K444T, S:N460K

BQ.1.1 =  BQ.1 + S:R346T

BA.2.75 =  BA.2 + S:K147E, S:W152R, S:F157L, S:I210V, S:G257S, S:G339H, S:G446S, S:N460K, S:R493Q

CH.1.1 = BA.2.75 + S:L452R, S:R346T, S:K444T, S:F486S

CJ.1      = BA.2.75.3 + S:S468P

BN.1     = BA.2.75 + S:R346T, S:F490S

EG.1     = XBB.1.9.2 + S:Q613H, N:L219F

EK.1      = XBB.1.5.13 + S:K417S

XBB      = Rekombinante aus BA.2.10.1 + BA.2.75

XBB.1.5 = XBB + S:G252V, S:F486P

XBB.1.9 = XBB + S:G252V, S:408S, ORF1ab:G1819S, ORF1ab:T4175I, ORF8:G8

XBF       = Rekombinante aus BA.5.2.3. und CJ.1

Sequenzierte Fälle nach Kalenderwoche

Fachinformationen

Fachinformationen, Handlungsempfehlungen und allgemeine Informationsmaterialien zum Coronavirus finden Sie auf der Webseite des Gesundheitsministeriums.

Produktinformationen (Fach- und Gebrauchsinformationen) zu den COVID-19 Impfstoffen finden Sie beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG)

Details zur nationalen und internationalen Lage finden Sie in den regelmäßigen Berichten der GECKO – Gesamtstaatliche COVID-Krisenkoordination

Die aktuelle Risikoeinschätzung für COVID-19 in Österreich nach Bundesland wird von der Corona-Kommission durchgeführt und wöchentlich aktualisiert. Corona-Ampel

Alle Impfempfehlungen für Österreich finden Sie auf der Webseite des Nationalen Impfgremiums, wie weiterführende Informationen zur Impfung am Impfdashboard

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Aktualisiert: 21.03.2023