Action4Feed– Entwicklung von Aktions- und Alarmwerten für Elemente ohne gesetzliche Höchstwerte für ausgewählte Futtermittel in Österreich
Action4Feed
Ausgangslage/Problemstellung
Mit dem vorliegenden Projekt wird ein praxisrelevantes Thema, das immer wieder auch in Medien angesprochen wird, behandelt und an die österreichischen Behörden adressiert.
Die Projektergebnisse sollen einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Kontaminationslage von Futtermitteln leisten und Gutachter:innen sowie Behörden dabei unterstützen, auf entsprechende Kontrollergebnisse adäquat zu reagieren.
Die Projektergebnisse können über die geplante Integration in den „Aktionsplan Futtermittel“ des Landwirtschaftsministeriums Eingang in eine transparente Behandlung dieser Elemente in der Behördenarbeit finden.
Die Projektergebnisse können zudem in EU-Gremien (Arbeitsgruppe für unerwünschte Stoffe) weitergegeben werden und einen fundierten nationalen Beitrag für die Diskussion auf europäischer Ebene darstellen.
Projektbeschreibung/Methodik
Durch Umweltkontaminationen (Industriestandorte, Zwischenfälle), aber auch durch Altlasten kontaminierter Böden, können Futtermittel mit diversen gesundheitlich relevanten Substanzen verunreinigt sein, die für Tier und Mensch ein Risiko darstellen.
Eine Reihe von Stoffgruppen wird bereits in der Richtlinie 2002/32/EG mit definierten Gehalten geregelt. Darüber hinaus gibt es entsprechend der Definition für unerwünschte Stoffe weitere Stoffe, die in den Rahmen dieser Richtlinie fallen, jedoch bislang nicht mit Höchst- oder Richtwerten versehen sind. Das Auftreten derartiger Substanzen erfordert einen vertiefenden Bewertungsaufwand unter Heranziehung verfügbarer Datenquellen sowie gute landwirtschaftliche Praxis (GAP - Good Agricultural Practices) und ALARA-Prinzip in Form einer Fall-zu-Fall-Bewertung.
Bei Belastung von Futtermitteln mit nicht durch Höchstwerte geregelten Substanzen soll die Grundlage für eine einheitlichen und transparenten Bewertung dieser Kontaminationen geschaffen werden.
Es erfolgt eine Ableitung von Aktions- bzw. Alarmwerten bei Futtermitteln für noch nicht durch Höchstwerte geregelte Substanzen mit klaren Empfehlungen für zu setzende Maßnahmen: „Aktionswerte“ sind Ergebnisse, die auffällige Gehalte darstellen und eindeutig über der üblichen Hintergrundbelastung liegen. „Alarmwerte“ sind Ergebnisse, die negative gesundheitliche Auswirkungen für das Tier bzw. den Menschen (durch tierische Lebensmittel) hervorrufen können.