Parapocken

Syn. Lippengrind (ORF), Melkerknoten oder Euterpocken (PCP), Stomatitis papulosa (BPS), Parapoxvirus des Rotwildes (PVN)

Steckbrief

Parapocken (=Infektionen mit Parapoxviren) sind eine weltweit verbreitete Pockeninfektion der Rinder, Schafe, Ziegen, Kamele (Neu- und Altweltkamele) und Pferde. Parapoxinfektionen haben zoonotisches Potential und können auch Menschen betreffen. 

Vorkommen

Weltweit

Wirtstiere

Die Virusgattung Parapoxvirus umfasst Viren, die beim Menschen und bei verschiedenen Säugetieren, z. B. bei Rindern, Schafen, Ziegen, Kamelen (Neu- und Altweltkamelen) und Pferden vorkommen.

Infektionsweg

Infektionen mit Parapoxviren sind typische Berufskrankheiten von Landwirten, Jägern und Tierärzten. Meist genügen kleine Verletzungen der Haut, in die das Virus eindringt und eine Infektion auslöst. Bei Parapoxinfektionen im Nutztierbestand sind strenge hygienische Vorkehrungen aufgrund der Ansteckungsgefahr für den Menschen zu treffen. Treten Läsionen im Nutztierbestand auf und zeigen sich in der Folge auch Läsionen beim Menschen, sollte der Arzt über das Infektionsgeschehen im Tierbestand informiert werden.

Bei der Übertragung von Tier zu Tier gelangen die Viren über kleine Hautverletzungen oder über die Schleimhäute in den Tierkörper. An verschiedenen Stellen im Körper, darunter auch in der Leber, vermehren sich die Viren. Danach verursachen sie die für Parapoxinfektionen typischen lokalen Hautläsionen. Das Virus ist in trockenen Krusten sehr stabil, wodurch enzootische Infektionsketten, z. B. bei Schafen im Freiland, aufrechterhalten werden können.

Inkubationszeit

Mensch: 4-8 Tage; Tier: 3-14 Tage

Symptomatik

Beim Menschen treten vereinzelt lokale Hautläsionen auf, meist finden sich diese an der Hand. In der Regel verlaufen Infektionen mit Parapocken gutartig und die klinischen Symptome bleiben auf die Infektionsstelle beschränkt. Parapoxviren verursachen beim Menschen Krankheitsbilder, die von lokalen Infektionen durch Orthopocken nicht zu unterscheiden sind.

Erste Anzeichen einer Parapoxinfektion beim Tier finden sich in der Haut in Form von vereinzelten lokalen Pockenpusteln oder klein- bis großflächigen, entzündlichen Hautläsionen. Die lokale Hautläsionen können sich, insbesondere nach Sekundärinfektionen mit Bakterien, manchmal zu flächendeckenden, blumenkohlartigen Läsionen (meist im Maulbereich) ausweiten. Bevorzugte Stellen sind fellfreie Körperstellen (z. B. Ober- und Unterlippe, Augenlid, Ohren, Euter, After, Klauenzwischenspalt).

Therapie

Es gibt keine Therapie

Vorbeugung

Die Impfung von Tieren mit einem zugelassenem Lebendimpfstoff ist in der EU nicht gestattet.

Situation in Österreich

Es besteht keine Meldepflicht für Parapocken. Sowohl bei Menschen als auch bei Tieren treten immer wieder vereinzelt Krankheitsfälle auf. Meist wird die Infektion von Herdentieren erst nach Auftreten von Krankheitssymptomen bei mehreren Tieren wahrgenommen.

Fachinformation

Parapoxviren sind Zoonoseerreger und konnten bereits mehrmals auch in Form von ORF und Melkerknoten (PCP) beim Menschen in Österreich diagnostiziert werden. Die Parapoxinfektion bei Menschen ist in Österreich nicht anzeigepflichtig.

Parapoxviren bei Tieren

Parapoxviren sind weltweit verbreitet. Zu den Parapoxviren zählen das bei Schafen, Ziegen, Kamelartigen und Menschen vorkommende ORF virus (syn. Lippengrindvirus, Ecthyma contagiosum virus, Contagious pustular dermatitis virus), das bei Rindern vorkommende Bovine papular stomatitis virus (BPSV), das Pseudocowpox virus  (PCPV, syn. Euterpockenvirus, Melkerknotenvirus, Pseudokuhpockenvirus, Paravaccinia virus), das Parapoxvirus des Rotwildes (RDPV) und ein erst kürzlich identifziertes Parapoxvirus beim Pferd. Schafe und Ziegen scheinen weder für das Bovine papular stomatitis virus noch für das Pseudocowpox virus empfänglich zu sein. Parapockeninfektionen betreffen jede Altersgruppe der Tiere. Adulte Tiere und Jungtiere zeigen jedoch Unterschiede im Krankheitsverlauf. In der Regel erkranken adulte Tiere - im Gegensatz zu Jungtieren - nicht schwer.

Das Parapoxvirus-ähnliche Virus der Hörnchen (= Squirrelpox virus, momentan der Gattung Sciuripoxvirus zugeordnet), das Parapoxvirus der Robben (Grey seal poxvirus, GSEPV) zählen wie auch das Auzduk disease virus, das Camel contagious ecthyma virus und das Chamois contagious ecthyma virus zu den nicht eindeutig identifizierten Parapoxviren.

Parapoxinfektionen zählen in Österreich nicht zu den anzeigepflichtigen Tierkrankheiten, sind aber aufgrund des hohen Ansteckungspotentials als auch des zoonotischen Potentials mit Vorsicht zu behandeln (siehe Kapitel Infektionsweg).

Symptomatik

Mensch: Die Parapoxvirusinfektion ist nicht lebensbedrohend. Sie sollte jedoch aufgrund der oft schmerzhaften Hautveränderungen, der meist geschwollenen Lymphknoten, der häufig auftretenden bakteriellen Sekundärinfektion und der Ansteckungsgefahr vom Arzt behandelt werden. Die Inkubationszeit bei einer Parapockeninfektion des Menschen beträgt 4-8 Tage. Klinische Symptome einer Parapoxvirusinfektion sind großknotige lokale Läsionen an Fingern, Händen oder Armen (selten an anderen Körperstellen); die umgebende Haut ist meist entzündet. Die bis zu 2 cm großen, schwärzlichen Läsionen sind oft schmerzhaft, entwickeln bald eine Kruste und heilen über 3-6 Wochen meist mit der lokalen Lymphadenitis narbenlos ab. Eine Infektion mit dem ORF virus der Augen kann in seltenen Fällen zu permanenter Blindheit führen. Zusätzlich kann es zu weiteren Komplikationen kommen (z. B. Urtikaria, Erythema multiforme bullosum und bakterielle Superinfektion). Selten wird von tumorähnlichen Knoten berichtet, die sich vor allem bei immunsupprimierten Patienten manifestieren können.

Tier: Läsionen von Parapoxinfektionen sind im Gegensatz zur anzeigepflichtigen Capripoxvirusinfektion (Lumpy skin disease bei Rindern, Schaf- und Ziegenpocken bei Schafen und Ziegen) meist lokal auf wenig behaarte Körperregionen der Wiederkäuer (am Euter, im Nasen- und Maulbereich, auf die Lippenregion, auf die Augenlider und Ohren und auf den Klauenzwischenspalt) beschränkt. Von der Ansteckung bis zur Erkrankung vergehen 3–14 Tage.  Die Hautläsionen sind anfangs als umschriebene gerötete bzw. nässende Stellen sichtbar, entwickeln sich dann zu Bläschen oder Pusteln und später, nach ungefähr 7 Tagen, treten sie als Kruste in Erscheinung bis sie bei der mehrheitlich auftretenden milden Verlaufsform nach wenigen Wochen narbenlos abheilen. Danach sind die betroffenen Tiere für einige Monate bis Jahre vor einer neuen Infektion geschützt. Abhängig vom Infektionsdruck und von der Virulenz des Parapocken-Stammes können einmal erkrankte Tiere, insbesondere bei Immunsuppression oder nach Stresssituationen, immer wieder erkranken.

Lippengrind (Infektion mit dem ORF virus):

Die Ausbreitung der Lippengrindinfektion in einer Schaf- oder Ziegenherde erfolgt von Tier zu Tier, aber auch indirekt über Stalleinrichtungen, Gerätschaften, Staub und kontaminierte Einstreu. Hauptüberträger der Erreger sind meist infizierte Tiere mit unauffälliger bis geringgradiger Symptomatik. Bei vielen in Österreich von uns diagnostizierten Lippengrindinfektionen waren in den meisten Fällen zugekaufte, oft symptomlose Nutztiere die Verursacher des Krankheitsausbruches. Die verursachenden Einzeltiere waren aufgrund der Immunität nach überstandener Infektion in der Herkunftsherde vom aktuellen Geschehen in der neuen Herde nicht betroffen. Wie beim kleinen Wiederkäuer erfolgt die Infektion bei Neuweltkamelen (Lama, Alpaka) in der Regel durch den direkten Kontakt mit erkrankten Tieren. Ansteckungsquelle können auch artfremde in einer Mischherde gehaltene Nutztiere oder auch Wildtiere sein. Für Neuweltkamele gelten vor allem Schafe als Virusreservoir. Sie bringen bei gemeinsamer Haltung häufig die Infektion in den Bestand. Auch infizierte Neuweltkamele können Schafe oder Ziegen anstecken. Der Kontakt mit infizierten Wildtieren, insbesondere in Hochgebirgsregionen, kann ebenfalls eine Infektion mit Lippengrind in Nutztierbeständen auslösen. Da nach der Abheilung der Läsionen durch abfallende Krusten vermehrt Viren in der Umwelt freigesetzt werden können, ist eine Infektion der Nutztierherden über kontaminiertes Weideland nicht gänzlich auszuschließen.

Beim kleinen Wiederkäuer unterscheidet man zwischen milder und bösartiger Verlaufsform von Lippengrind, wobei die klinischen Symptome bei Ziegen geringer ausgeprägt sind als bei Schafen. Wenn Muttertiere an Lippengrind leiden, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich aufgrund des engen Kontaktes die Lämmer anstecken, zumal sie mit dem Kolostrum meist zu wenige Antikörper und damit einen zu geringen Schutz vor Infektionen erhalten.

Bei der milden Verlaufsform (bei 20–80 % der Tiere) ist das Allgemeinbefinden nur unwesentlich gestört. Die Krankheit verläuft oft ohne Erhöhung der inneren Körpertemperatur. Es bilden sich kleine bis erbsengroße Bläschen an Ober- und Unterlippe, im Nasenbereich und im Zwischenklauenspalt, die allmählich verkrusten. Im Genitalbereich treten typische Veränderungen an der Schwanzunterseite, den Schenkelinnenseiten, den Schamlippen und am Euter auf. Häufig kommt es in der Folge zu Euterentzündungen, die die Aufzuchtleistung der Muttertiere einschränken.

Beim bösartigen Verlauf (bei etwa 5–20 % der Tiere) bilden sich blumenkohlartige Läsionen, die sich häufig sekundär bakteriell infizieren. Die Infektion greift auf die Maulschleimhaut, die Zunge, den Kehlkopf und den Ösophagus über. Die Tiere sind in der Folge in ihrer Nahrungsaufnahme behindert und magern ab. Im Genitalbereich und Euter kommt es häufig zu schweren Entzündungen aufgrund bakterieller Sekundärinfektion sowie zu tiefen Geschwüren und Nekrosen an der Scheidenschleimhaut. Manchmal treten infolge der Aktivierung der Immunabwehr auch eine hochgradige Erhöhung der inneren Körpertemperatur von über 40 °C auf. Die Tiere haben ein gestörtes Allgemeinbefinden und verenden nach einigen Tagen infolge der Verweigerung der Tränke- und Futteraufnahme.

Die klinischen Symptome bei Neuweltkamelen und Wildtieren sind krustös-proliferative Hautläsionen im Bereich der Lippen, in den Mundwinkeln, um die Augen, im Zwischenzehenbereich sowie an Euter und Zitzen. Die Infektion wird meist von bakteriellen Sekundärinfektionen begleitet. 

Stomatitis papulosa (Infektion mit dem Bovinen papular stomatitis virus, BPSV):

Trotz des milden Verlaufs der Krankheit bei Rindern mit überwiegend streng begrenzter Manifestation handelt es sich um keine lokale, sondern um eine generalisierende Infektion. Oftmals wird der Erreger bereits bei der Geburt von latent infizierten Muttertieren auf die Kälber übertragen. Das Virus kann auch direkt von kranken oder infizierten symptomlosen Jungtieren auf gesunde Jungtiere übertragen werden oder auch indirekt über verunreinigtes Futter aufgenommen werden.  Eine direkte Ansteckung erwachsener Rinder ist nur schwer möglich.

Die Stomatitis papulosa ist eine kontagiöse Erkrankung v. a. der Kälber und Jungtiere, die durch makulo-papulöse, oft ulzerierende Exantheme der Schleimhaut an Flotzmaul, Lippen, Gingiven und Gaumen charakterisiert ist. Die Infektion spielt insbesondere in Großbetrieben unter Stresssituationen (z. B. bei Milieuwechsel der Tiere) eine Rolle. Schwere Verlaufsformen sind selten. Meist zeigen nur Kälber und Jungtiere ein ausgeprägtes Krankheitsbild.

Euterpocken (Infektion mit dem Pseudocowpox virus, PCPV):

Die Infektion wird mit großer Wahrscheinlichkeit mechanisch beim Melken und auch durch stechende Stallfliegen auf Rinder übertragen. Die Infektion mit dem Pseudocowpox virus ist eine lokale Hautinfektion, bei der in der Regel nur das Euter bzw. die Zitzen laktierender Tiere betroffen sind. Am Höhepunkt der Infektion ist das Euter bzw. sind die Zitzen entzündet und schmerzhaft geschwollen. Selten kommt es bei nicht laktierenden Kühen zu Euteraffektionen, ganz selten zu Läsionen im Maulbereich.

Parapocken der Pferde:

Pferdepocken treten sehr selten auf. Die Erreger werden sowohl durch direkten als auch indirekten Kontakt übertragen. Symptome sind: multifokale knotige Hautläsionen, Fieber, Schwellungen des Scrotums, Apathie, Gewichtsverlust.

Parapocken bei Wildtieren (Reh- und Rotwild, Gämsen, Steinböcke):

Die Parpoxviren werden direkt als auch indirekt über kontaminierte Futterstellen verbreitet. Meist werden Infektionen nach langem schwerem Verlauf entdeckt. Die Tiere haben dann meist blumenkohlartige Läsionen im Maulbereich.

Therapie

Mensch: Beim Auftreten von Läsionen an Fingern oder Händen sollte unbedingt der Hautarzt aufgesucht werden. Infektionen mit Parapoxviren haben in der Regel einen benignen und selbstlimitierenden Verlauf. Eine spezifische Behandlung ist deshalb meist nicht nötig. Die Kontaktnahme mit anderen Personen sollte vorsichtig erfolgen – z. B. auf einen Händedruck mit der infizierten Hand sollte, wenn geht, bis zum Abheilungsprozess verzichtet werden. Die Anamnese (Information über einen möglichen Kontakt mit (infizierten) Nutztieren oder Wildtieren) ist für den Hautarzt hinsichtlich der Diagnose wichtig. Hygienische Maßnahmen, wie Händedesinfektion nach dem Stallbesuch, sind wichtige präventive Maßnahmen, um eine Ansteckung des Menschen durch infizierte Nutztiere zu vermeiden. Fremdpersonen mit Ausnahme des Tierarztes, Kinder als auch Haustiere (Hofhund, Katze) sollten bei einer Infektion der Nutztiere den kontaminierten Stall nicht betreten.

Bekämpfung/Prävention beim Tier: Vorbeugend sollte man keine fremden Tiere gleich in den Bestand eingliedern. Der Eintrag der Infektion in eine gesunde Herde durch zugekaufte Tiere mit geringer Symptomatik kann durch eine sorgfältige visuelle Prüfung dieser Tiere auf Hautläsionen und eine freiwillige Quarantäne von 3–4 Wochen bis zu einem gewissen Grad verhindert werden. Die Nachfrage über ein mögliches Krankheitsgeschehen in der Herkunftsherde kann auch Hinweise über eine vergangene Infektion geben. Das Risiko, dass ein versteckter Virusträger in die gesunde Herde kommt, kann nie restlos ausgeschlossen werden.

Tritt in einer Herde eine Parapockeninfektion (Lippengrind, Stomatitis papulosa oder Euterpocken) auf, so ist beim Umgang mit infizierten Tieren Vorsicht geboten, wobei das Tragen von Handschuhen und die Desinfektion der Hände obligatorisch sind. Der Mensch kann sich nicht nur anstecken, sondern auch bei Nichteinhaltung der Hygienemaßnahmen, wie bei fehlender Händedesinfektion, zum Überträger der Krankheit im Tierbestand werden. Das Betreten des Stalles sollte Fremdpersonen mit Ausnahme des Tierarztes untersagt werden. Haustiere (Hunde, Katzen) sind ebenso vom Betreten abzuhalten, da diese allein durch das Begehen des Stalles den virushaltigen Staub verbreiten können. Die Nagerbekämpfung ist sicherzustellen. Da das Virus sehr beständig gegen Trockenheit ist, sollten auch Gerätschaften (Schermaschinen, Werkzeuge etc.), Transporter bzw. Stallboxen, die mit infizierten Tieren in Berührung kamen, desinfiziert werden. Dadurch kann zumindest der Infektionsdruck durch Reinigung und Desinfektion mit handelsüblichen, virusabtötenden Desinfektionsmitteln reduziert werden. Desinfektionsmittel (z.B. 1%ige NaOH, 2%ige Peressigsäure) sollten auf virushaltiges Material mindestens 4 Stunden einwirken.

Ein Impfstoff gegen Parapoxninfektionen steht in Österreich nicht zur Verfügung.

Diagnostik

Die Diagnose der Parapoxvirusinfektion wird, wie bei allen Pockenerkrankungen, in erster Linie durch die klinische Untersuchung gestellt. Der Virusnachweis erfolgt aus einem Hautbioptat oder vom Sekret der Hautläsionen durch molekularbiologische Testverfahren; die genauere Stammbestimmung des Erregers mittels Sequenzierung.

Humanproben können auch am Wochenende bzw. am späten Freitag-Nachmittag eingesandt werden – sie werden von unserem Personal entsprechend bis Montag früh gelagert und können bereits Montag früh im Labor bearbeitet werden.

  • Hautläsionen und/oder Hautkrusten
  • Fllüssigkeit der Hautläsion (nativ in Röhrchen oder auf Tupfer möglich – Bitte keine bakteriologischen Tupfertransportmittel oder sonstige Flüssigkeiten zur Probe geben)

Veterinärproben:

Probenart lebende Tiere:

  • Hautläsionen und/oder Hautkrusten
  • Flüssigkeit der Hautläsion (nativ in Röhrchen oder auf Tupfer möglich – bitte keine bakteriologischen Tupfertransportmittel oder sonstige Flüssigkeiten zur Probe geben)

Tierkörper (tot):

  • Hautläsionen und/oder Hautkrusten der betroffenen Stellen
  • Oberer Verdauungstrakt (Zungenläsionen, Läsionen im Rachenraum und Ösophagus) bei der bösartigen Form
  • Ganze Tierkörper bzw. Körperteile (z.B. Kopf) bei Nutz- und Wildtieren

Differentialdiagnose Tier:

Bei Lippengrind muss beim kleinen Wiederkäuer differentialdiagnostisch an Lämmerdiphtheroid, Schaf- und Ziegenpocken, Pest der kleinen Wiederkäuer, Maul- und Klauenseuche und Mannheimia haemolytica-Septikämie gedacht werden.

Bei Rindern sollte differentialdiagnostisch Lumpy skin disease (Capripoxinfektion), eine Infektion mit BHV-2 (syn. Pseudo lumpy skin disease), Demodikose und die Dermatophilose, eine Infektion mit dem Bakterium Dermatophilus congolensis, und Hautleukose in Betracht gezogen werden.

Kontakt

Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling

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Aktualisiert: 10.10.2023