Der Bericht über Forschung, experimentelle Entwicklung und Wissenstransferaktivitäten der AGES, kurz Forschungsbericht wird jährlich erstellt.
Aufgrund des gesetzlichen Auftrags und des umfangreichen Aufgabenspektrums ist die AGES dazu verpflichtet, angewandte Forschung durchzuführen und einschlägige wissenschaftliche Kenntnisse über ihre Wissenstransferaktivitäten einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Mit der AGES stehen den Österreicherinnen und Österreichern hochqualifizierte Expertinnen und Experten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, die laufend Untersuchungstätigkeiten durchführen, Österreich in den nationalen Gremien und denen der EU vertreten und ihre Arbeit gewissenhaft nach den gesetzlichen Vorgaben ausführen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mit Jahresende 2017 waren insgesamt 1.414 Personen in der AGES tätig. Dies entspricht 1.282 Vollzeitkräften. In der Forschung & Entwicklung (F&E) sowie im Wissenstransfer (WT) waren umgerechnet ca. 44 Vollzeitkräfte tätig. Zum wissenschaftlichen Personal zählten im Jahr 2017 689 akademische MitarbeiterInnen, 289 Personen mit Doktorat und 14 habilitierte Personen. Die Agentur ist die Risikobewertungseinrichtung zur Reduktion und Prävention von Risiken entlang der Lebensmittelkette in Österreich. Ihre wissenschaftliche Expertise bestehend aus Analytik, Diagnostik, Gutachtertätigkeit sowie F&E wird ergänzt durch die Forschungsinfrastruktur: über 80 Referenzlaboratorien und -zentralen sowie zwei L3-Labore, ein L3+-Labor, Versuchsstationen in vier Klimaregionen und 2 Forschungsglashäuser. Die Einnahmen aus F&E- und WT-Aktivitäten der AGES betrugen im Jahr 2017 ca. 1,7 Mio. €.
Projekte 2017
Insgesamt wurden im Jahr 2017 71 Projekte zu F&E und WT beendet; in Bearbeitung befanden sich 91 Projekte. Allein an WT-Projekten wurden 46 Projektaktivitäten, wie FEMtech-Praktika für Studentinnen oder für Schülerinnen und Schüler oder Trainingsprojekte für die Saudi Food and Drug Authority (SFDA) oder die Shahid Beheshti University of Medical Sciences (Iran) durchgeführt.
2017 konnten bereits 50 Veranstaltungen im zukunftsweisenden Rahmen des „Österreichischen Programms für Ländliche Entwicklung 2014 –2020“ des BMNT abgehalten werden.Im Jahr 2017 wurden die meisten Forschungsaktivitäten im Wirkungsziel 7 „Ernährungssicherung und Sicherung einer nachhaltigen, umweltgerechten landwirtschaftlichen Produktion“ getätigt. Diesem Wirkungsziel wurden 39 F&E-Projekte zugeordnet, die sich in Bearbeitung befanden oder beendet wurden. 13 F&E-Projekte beschäftigen sich mit Themen aus dem Wirkungsziel 4 „Freiheit von Tierseuchen“. Insgesamt 12 Projekte fallen in das Wirkungsziel 5 „ Einwandfreie Waren und Wässer sowie Strahlenschutz“ und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wahrung der öffentlichen Gesundheit.
Highlights 2016
Die gute Zusammenarbeit mit der Internationalen Atombehörde IAEA stellte die AGES nicht nur bei der IAEA-Expertenmission zum Thema „Entwicklung des Radon-Aktionsplans in Bosnien und Herzegowina” im Geschäftsfeld Strahlenschutz unter Beweis, auch auf der dritten internationalen Konferenz der FAO-IAEA über das flächendeckende Management von Insektenschädlingen zum Thema „Integration des sterilen Insekts und verwandter nuklearer und anderer Techniken” in Wien waren die Ernährungssicherungs-ExpertInnen der AGES erfolgreich vertreten.
Von der ALVA-Tagung bis zu internationalen Trainings - Linz konnte sich in den letzten Jahren erfolgreich als Zentrum des Wissenstransfers etablieren. Seit Juli 2013 müssen alle kosmetischen Mittel, die in der EU bereitgestellt werden, den Regeln der Verordnung über kosmetische Mittel ((EG) Nr. 1223/2009) und der Kosmetik-Claims-Verordnung (EU) Nr. 655/2013 entsprechen. Demensprechend informierte das Geschäftsfeld Lebensmittelsicherheit auch zu den Themen Kosmetische Artikel und Food Contact Materials.
Ein erfolgreiches OIE-Twinning-Projekt über Trichinella-Infektionen bei Tieren und durch Lebensmittel in Tansania mit der Tanzania Veterinary Laboratory Agency und dem Istituto Superiore di Sania, Italien, konnte das Geschäftsfeld Tiergesundheit verzeichnen, das auch mit der Methodenetablierung zur Untersuchung von Bienen auf Virusbefall im Zuge des Projektes „Zukunft Biene“ Unterstützung zur Untersuchung und Bestimmung der Virusart und -menge in Bienenproben bieten konnte.
Das „Clostridium difficile Ribotyping“ und die „Webribo Data Analysis” im Bereich Öffentliche Gesundheit wurden formell zur europäischen Standardmethode erhoben. Die KollegInnen der Medizinmarktaufsicht zeichneten mitverantwortlich für den großen Erfolg Österreichs bei der zehnten Operation gegen Arzneimittelkriminalität, als es darum ging, bei der unter der Koordination von Interpol stehende Operation PANGEA X gegen den illegalen Online-Verkauf von Medikamenten und medizinischen Geräten vorzugehen.
Das Programm „Richtig essen von Anfang an!“, ein Gemeinschaftsprogramm des Fachbereiches Integrative Risikobewertung, Daten und Statistik und wichtiger Stakeholder im öffentlichen Gesundheitswesen erzielte genauso Platz 1 wie die erfolgreiche Teilnahme an der EFSA-Ausschreibung für einen Schulungs-Rahmenvertrag für europäische KollegInnen über vier Jahre.