Ausgangslage
Der Bedarf an Ressourcen für wirtschaftliche Prozesse führt zu einer steten Inanspruchnahme von Flächen, die der Nahrungs- und Futtermittelproduktion dienen können. Der Boden sollte jedoch entsprechend seiner Funktionsfähigkeit optimal genutzt werden. Im Hinblick auf die Ernährungssicherung bedeutet dies, dass man jedenfalls die für die landwirtschaftliche Produktion besonders wertvollen Böden erhalten und vor anderen Nutzungen schützen sollte. Bisher fehlt dazu allerdings eine geeignete Bewertungsgrundlage.
Projektziel
Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, die Lage der besonders wertvollen landwirtschaftlichen Produktionsflächen zu ermitteln, wobei auch die künftigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktivität und den Ertrag berücksichtigt werden. Um den Bodenbedarf zur Ernährungssicherung in Österreich abzuschätzen, erfolgt auch eine Gegenüberstellung mit dem prognostizierten Verbrauch an pflanzlichen und tierischen Produkten, um den Selbstversorgungsgrad zu darzustellen. Es wird geprüft, inwieweit die Erhaltung der wertvollen landwirtschaftlichen Produktionsflächen ausreicht, um eine Selbstversorgung Österreichs mit Nahrungs- und Futtermitteln zu gewährleisten.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Der Verlust landwirtschaftlicher Produktionsflächen und die Änderung des Klimas haben einen wesentlichen Einfluss auf das Produktionspotential der österreichischen Böden. Unter der Annahme eines extremen, aber wahrscheinlichen Klimaszenarios würden vor allem die Böden im Osten Österreichs deutlich an Ertragsfähigkeit verlieren. Die Eigenversorgung ist dadurch bei einigen wichtigen landwirtschaftlichen Produkten nicht mehr gewährleistet. Lediglich einige Gebiete im Alpenvorland könnten von den höheren Temperaturen bei gleichzeitig ausreichendem Niederschlag profitieren. Basierend auf Parametern der Bodenfruchtbarkeit wurde eine Methode zur Darstellung der wertvollsten landwirtschaftlichen Böden entwickelt. Mit diesen Böden, die auch widerstandsfähiger gegenüber den Klimaveränderungen sind, könnten 75% des österreichischen Produktionspotentials abgedeckt werden. Dieses Konzept kann ein wichtiges Instrument für die Raumplanung sein, um auch der Ernährungssicherung mehr Gewicht einzuräumen.