Die Nadelbaumspinnmilbe ist einer der häufigsten Schädlinge an Thujen und Fichten in Gärten und kann ganze Thujenhecken dahinraffen.
Insbesondere bilden trockenwarme Bedingungen in Großstädten günstige Voraussetzungen für die Entstehung von Schädlingskalamitäten.
Schadorganismus
Die erwachsenen Milben werden bis zu 0,6 mm lang und besitzen eine ovale Körperform. Durch ihren Darminhalt erscheinen die ursprünglich rosafarbenen Milben oft dunkelgrün. Sie laufen recht schnell mit charakteristisch zittriger Bewegung. Unter dem Mikroskop zeigen ihre Beine an den Endgliedern die für Spinnmilben sehr charakteristischen Klauen und Borsten. Zur Nahrungsaufnahme stechen sie mit ihren stilettförmigen Mundwerkzeugen in das Nadelgewebe ihrer Wirtspflanzen und saugen die Zellen der obersten Gewebsschichten aus.
Die Milben überwintern als Ei, welches gegen Kälte sehr widerstandsfähig ist. Dieses zeigt zwiebelförmige Gestalt, misst lediglich 0,15 mm im Durchmesser und ist rot gefärbt. Als besonderes Merkmal weist es ein kurzes Stielchen am distalen Pol auf.
An Tannen und Fichten werden die Eier an der Nadelbasis abgelegt, an Thujen sind sie bevorzugt in Rillen und an geschützten Stellen der Schuppenblätter zu finden. Nach dem Schlupf bleiben oft noch die leeren Eihäute stehen. Larven tragen 3 Beinpaare, später häuten sie sich zu sogenannten Nymphen, welche 4 Beinpaare besitzen.
Wie andere Spinnmilbenarten kann auch die Nadelholzspinnmilbe sehr feine Gespinste herstellen, welche die Saugstellen stark befallener Blätter umgeben. Diese Spinnfäden sind sehr einfach gebaut und keinesfalls so kompliziert, wie z.B. die Spinnfäden von Radnetzspinnen. In der freien Natur findet man solche Gespinste jedoch selten – diese sind dann auch selten stark ausgeprägt. Sie dienen wohl hauptsächlich dem Schutz der Milben vor ihren Fressfeinden, wie zum Beispiel Florfliegen, speziellen Marienkäferarten (z.B. Stethorus- und Scymnus-Arten), Blumenwanzen (Anthocorus- und Orius-Arten) und Raubmilben (Typhlodromus sp.). Erst wenn diese natürlichen Feinde ihre Arbeit nicht mehr leisten können, setzt eine Massenvermehrung ein.
Die Nadelholzspinnmilbe kann sich vor allem in trockenen Jahren gut vermehren. Unter solchen Bedingungen treten auch bereits eingetretene Schäden stärker in Erscheinung. Der Entwicklungszyklus einer Nadelholzspinnmilbe wird – abhängig von der Umgebungstemperatur - in kurzer Zeit durchlaufen (in nur 15 Tagen bei entsprechend hohen Temperaturen), sodass jedes Jahr mehrere Generationen entstehen können. Da jedes Milbenweibchen etwa 50 Eier legt, können sich die Milben unter günstigen Witterungsbedingungen sehr rasch vermehren.