Auswuchs zieht eine Herabstufung der Weizenqualität, eingeschränkte Verwertungsmöglichkeiten und finanzielle Verluste beim Landwirt nach sich. Auswuchsresistenz ist ein wünschenswertes, allerdings durch zahlreiche genetische Faktoren und Umweltwirkungen beeinflusstes Sortenmerkmal. Niedrige Fallzahlen gehen mit einer gesteigerten α-Amylase-Aktivität und in der Folge mit dem partiellen Abbau der Stärke zu Zuckern einher.
In den Jahren 2010 und 2011 wurden 124 Sorten und Zuchtlinien von Winterweizen aus Deutschland, Österreich und Großbritannien an drei österreichischen Standorten getestet. Folgende Merkmale wurden analysiert: Dormanz (Keimungsindex), Keimung intakter Ähren in der Feuchtkammer (1-9), sichtbarer Auswuchs am Feld (%) und Fallzahl (s).
Die genannten Merkmale zeigten eine deutliche genotypische Variation. Die Heritabilität (h2) lag mit 0,81 (Keimungsindex KIAL), 0,84 (Auswuchs in der Feuchtkammer), 0,91 (Auswuchsprozente im Freiland) und 0,86 (Fallzahl) durchwegs im hohen Bereich. Hingegen war die intervarietale Beziehung zweier Keimungsindizes zum sichtbaren Auswuchs unter Freilandbedingungen unbefriedigend (r = 0,44** bzw. 0,51**). Auch der künstliche Auswuchs in der Feuchtkammer genügt als alleiniger Selektionsparameter bei der Züchtung auf Auswuchsresistenz nicht (r = 0,56**).