Ausgangssaatgut und Befallsentwicklung
Die Befallsrate des Ausgangssaatgutes stellte eine wesentliche Einflussgröße über das Ausmaß der Infektion der Feldbestände mit Tilletia caries dar. Im Rahmen des Projekts wurden daher je Sorte Proben mit unterschiedlich hohen Befallswerten eingesetzt. Unter der Anbausituation "Standort Fuchsenbigl - Anbautermin früh" waren bei allen Sorten und in allen Anbausaisonen keine infizierten Pflanzen in den Versuchsparzellen festzustellen, wenn der Ausgangsbefall unter 10 Sporen/Korn lag.
Bei der Anbausituation "Standort Fuchsenbigl - Anbautermin spät" blieben zumindest 2 Generationen in den Kleinparzellen befallsfrei wenn das Ausgangssaatgut einen Befall von < 10 Sporen/Korn aufwies. In der dritten Vermehrungsgeneration, dem Anbaujahr 2015/16, waren allerdings die Bedingungen so, dass eine doch maßgebliche Anzahl an infizierten Pflanzen festgestellt wurden. Unter diesen Voraussetzungen können nur mehr zwei Generationen der Saatgutvermehrung unter geringem Befallsrisiko durchgeführt werden.
Am Standort Großnondorf verzeichnete man eine weitere Steigerung des Steinbrandrisikos bei mehrmaligem Wiederanbau. In der ersten Anbausaison (= erste Anbaugerneration), waren bei beiden Anbauterminen nur bei den hohen Saatgutbefallswerten erkranke Pflanzen aufgetreten. Im zweiten Anbaujahr traten insbesondere beim späteren Anbautermin bei den hohen Saatgutbefallsvarianten bereits massive Infektionen auf. Im dritten Anbaujahr waren die Parzellen mit niedrigerem Ausgangsbefall tendenziell weniger infiziert als die höheren Ursprungsvarianten. Die absolute Zahl an erkrankten Pflanzen war aber derartig hoch, dass generell von massivem Befall gesprochen werden kann. Zusammenfassend kann daher für den Standort Großnondorf festgehalten werden, dass unter risikominimierten Voraussetzungen lediglich eine Generation - bei sehr niedrigen ursprünglichen Saatgutbefallswerten möglicherweise eine zweite - produziert werden kann.
Sorten
Die Fragestellung zu den im Projekt eingesetzten Sorten richtete sich dahingehend, ob sich die Ergebnisse aus der BIO-Sortenwertprüfung auch in der praktischen Vermehrung replizieren lassen. Die Sorten Capo und Arnold wurden mit einer ähnlichen Anfälligkeit gegenüber Tilletia caries im mittleren Bereich eingestuft und die Sorte Antonius liegt im eher günstigeren Bereich des Sortiments. Diese Ergebnisse konnten auch in den drei Versuchsjahren reproduziert werden. Die Sorte Antonius wies eine geringere Dynamik im Befallsaufbau auf als die Sorten Arnold und Capo.