Legionellen sind stäbchenförmige, sporenlose, gram-negative Bakterien, die in der Familie Legionellaceae zusammengefasst werden. In der einzigen Gattung Legionella werden über 40 benannte Spezies mit mehr als 60 unterschiedlichen Serogruppen subsummiert, von denen nur eine geringe Anzahl für den Menschen pathogen (krankheitserregend) ist. Die epidemiologisch bedeutendste Spezies ist Legionella pneumophila mit mindestens 15 Serogruppen, wobei die Serogruppe 1 in Österreich bei ca. 90 % der humanen Legionellosen nachgewiesen wurde.
Die Legionellose (Legionärskrankheit) ist eine schwere, oft tödlich verlaufende Lungenentzündung, hauptsächlich verursacht durch Inhalation von Aerosol, kontaminiert mit Legionella pneumophila oder seltener mit anderen Legionella-Arten. Das Bakterium kann in Warmwasserversorgungsanlagen von Großgebäuden wie Krankenhäusern, Pflege-, Altersheimen, Beherbergungsbetrieben, Bädern, seltener von Wohnanlagen und in anderen künstlichen wasserführenden Systemen, in denen es vermehrungsbegünstigende Bedingungen vorfindet (wie in wasserführenden Systemen von Kühltürmen, Whirlpools, Befeuchtungsanlagen, Innen-Dekorationsbrunnen, Beckenbädern oder in natürlichen Thermalquellen und deren Verteilungssystemen) in einer für den Menschen bedenklichen Zahl auftreten.
Die Legionärskrankheit betrifft hauptsächlich Erwachsene. Trotz Verfügbarkeit wirksamer antibiotischer Behandlung und bis dato fehlenden Nachweises von antibiotikaresistenten Erregern sterben jährlich zwischen 10-15 % der von Legionärskrankheit betroffenen Personen. Die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen diese Infektionskrankheit ist daher die Prävention.