Die Tuberkulose, hervorgerufen durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis, ist eine der häufigsten und auch gefährlichsten Infektionserkrankungen der Welt. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ist nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Tuberkelbakterien infiziert (zur Tuberkulose in Europa: https://ecdc.europa.eu/en/news-events/world-tuberculosis-day-2018). Von 100 Personen, die sich mit Tuberkelbakterien angesteckt haben, werden fünf im Lauf der folgenden zwei Jahre erkranken; weitere fünf werden erst im Laufe der folgenden Jahrzehnte die Krankheitszeichen einer Tuberkulose entwickeln.
Die Übertragung erfolgt zumeist über mikroskopisch kleine Tröpfchen, sogenannte Aerosole, die durch Husten, Niesen, Singen, oder Sprechen ausgeschieden werden. Für eine Übertragung ist im Regelfall mehrstündiger Kontakt in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen notwendig. Ein kurzer Kontakt, vor allem im Freien, stellt kein relevantes Risiko dar.
Situation in Österreich
Für das Jahr 2017 wurden bisher 569 Tuberkulose Fälle gemeldet. Das ist ein Rückgang um 65 Fälle zum Vergleichszeitraum 2016. Sowohl bei den PatientInnen mit österreichischer (2016: n=210; 2017: n=194) als auch ohne österreichische Staatsbürgerschaft (2016: n=424; 2017; n=375) war ein Rückgang der absoluten Fallzahlen zu verzeichnen. Diese Zahlen spiegeln den Europatrend wieder. Die Anzahl an schwierig zu behandelnder multiresistenter Tuberkulose-Fälle ist im vergangenen Jahr mit 15 (2016: n=15) multiresistenten und 3 XDR (Extensively drug-resistant tuberculosis) (2016: n=2) Tuberkuloseisolaten annähernd gleich geblieben.