Boden ist Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Boden ist Wasser- & Nährstoffspeicher. Boden ist Filter für Schadstoffe und eine Bibliothek der Menschheitsgeschichte. Und Boden ist eine natürliche Klimaanlage. Diese Bodenfunktionen sind mit dem sich verändernden Weltklima verknüpft. So ist Boden selbst eine Quelle von Treibhausgasen, andererseits kann er durch Speicherung von Kohlenstoff und Verbesserung der Stabilität der Ökosysteme zu einer Abschwächung des Klimawandels beitragen. Allerdings ist der Boden in erster Linie selbst von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen.
Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich
Ein aktuelles Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur, des Umweltbundesamtes, des Bundesamtes für Wasserwirtschaft, des Bundesforschungszentrums für Wald sowie des LFZ Raumberg-Gumpenstein unter Leitung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, AGES, untersuchte daher den Boden-Bedarf für die Ernährungssicherung in Österreich sowie den Produktivitätsverlust von Böden durch den Klimawandel. Im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) wurde im Projekt "Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich (BEAT)" untersucht, ob durch heimische Produktion eine ausreichende Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten auch in Zukunft gewährleistet ist.
Erstmals wurde der Bodenbedarf für die Ernährungssicherung in Österreich quantifiziert und die erforderliche Bodenqualität erfasst. Dabei wurden zukünftige Klimaszenarien mitberücksichtigt. Im Rahmen des Boden-Forschungsprojektes wurde die Lage der besonders wertvollen landwirtschaftlichen Produktionsflächen ermittelt, wobei insbesondere die künftigen Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktivität und den Selbstversorgungsgrad bewertet wurde.
Ertragseinbußen in den kommenden 40 Jahren im Osten
Es zeigte sich, dass nur aufgrund der Klimaänderung die "Bonität" der Böden insbesondere im Osten und Südosten Österreichs zum Teil dramatisch zurückgeht: Es ist davon auszugehen, dass bei den meisten derzeit bedeutenden Feldfrüchten nach 2030 keine Autarkie mehr gewährleistet werden kann, selbst wenn alle derzeit verfügbaren Bodenressourcen in der Produktion verbleiben.