Was ist Melamin?
Melamin ist eine chemische Verbindung, die zur Herstellung von Harzen, Kunststoffen und Klebstoffen verwendet wird. Es handelt sich um ein weißes, geruchloses und geschmackloses Pulver, das in heißem Wasser gut löslich ist. Melamin kann zu Blasen- und Nierenschäden führen.
In Europa ist Melamin zur Herstellung von Materialien und Gegenständen aus Kunststoff zugelassen, der Zusatz von Melamin zu Lebensmitteln und Tierfutter ist jedoch verboten. In Verbindung mit Formaldehyd entsteht ein bruchfester Werkstoff – das Melaminharz. Reines Melaminharz gilt bis 70 °C als stabil. Kunststoffprodukte, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen, dürfen maximal 2,5 mg Melamin in ein Kilo Lebensmittel abgeben.
Was ist Formaldehyd?
Formaldehyd ist ein Ausgangsstoff für viele chemische Verbindungen. Obwohl es auch in der Natur vorkommt, sind Grenzwerte für das leicht flüchtige Formaldehyd festgelegt. Formaldehyd ist haut- und schleimhautreizend und kann beim Einatmen krebserzeugend wirken. Für Kunststoffprodukte, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen, ist ein Grenzwert von 15 mg/kg Lebensmittel festgelegt.
Worauf sollen Konsumentinnen und Konsumenten achten?
Untersuchungen zeigen, dass bei einigen als Bambusgeschirr beworbenen Produkten höhere Mengen an Melamin und Formaldehyd freigesetzt werden, als gesetzlich zulässig ist.
Die AGES empfiehlt daher im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), derartiges Geschirr nicht für heiße oder saure Getränke und Speisen über 70 °C zu benutzen, vor allem, wenn es schon länger in Verwendung ist: Durch die Abnutzung kann mehr Melamin und Formaldehyd ins Lebensmittel gelangen.
Herstellerangaben, dass diese Produkte nicht für die Mikrowelle geeignet sind, müssen dringend befolgt werden. Ebenso wird dringend dazu geraten, diese Produkte NICHT im Geschirrspüler zu reinigen, da dies die Freisetzung von Melamin und Formaldehyd fördern kann.